Jetzt in einem seltsamen Zwischenreich. War mit C. heute bei IKEA, ein paar Sachen für ihre neue Wohnung besorgen. Sie war, wie erwartet, planlos, aber am Ende, wie erwartet, fügte sich alles doch so, daß sie es gut nennen konnte. Ich spürte eine Welle von Dankbarkeit. Bloß, weil ich mich mit ihr zwei Stunden durch die Gänge gequält habe. Bekam einen Hotdog von ihr spendiert - was mir fast peinlich war. Weil sie doch pleite ist.
Nachdem wir das Auto beladen hatten, versuchte ich mich in einer neuen, intensiveren Art des Blickkontaks. Was nicht einfach war, denn es besteht ein gewisser Größenunterschied zwischen uns, so daß ich in der Verlegenheit bin, eher zu ihr aufzusehen. Irgendwie gelang es mir aber doch, ein paar Sekunden zumindest, sie mit vollster, zufriedener, glücklicher Überzeugung anzulächeln und die Verbindung herzustellen, ja. Sie lächelte zurück. Ganz unbewußt. Jedenfalls mit Wärme.
Was für ein Bild ich von mir in ihr erzeuge, das frage ich mich jeden Tag von Neuem. Beachtet sie mich nur, weil sie mich bemitleidet? Oder weil ich ihr ein Rätsel bin und sie sich für Dinge interessiert, die ihr Rätsel aufgeben?
Totoro haben wir bei IKEA entdeckt. Sie war erstaunt darüber, daß ich etwas mit dem Begriff anzufangen wußte. Noch mehr, als ich mich in eine kleine Schwärmerei für Miyazaki verstieg.
Was soll das alles überhaupt. Sie ist lesbisch. Alle sagen das. Sie wird sich vermutlich freuen, jemanden gefunden zu haben, mit dem sie über ihre etwas ausgefallenen Themen reden kann. Das ist alles.
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