Ist es eine Zwickmühle, wenn man die Wahl zwischen niemandem und einem jemand hat? Dieser jemand ist unvorstellbar, überschüttet mich mit liebenswürdigkeiten, schenkt mir unerwartet eine Rose, schreibt mir ein Gedicht, gesteht mir seine Liebe und springt damit für mich ins kalte Wasser.
Doch dieser jemand ist ein jemand, in den ich nicht verliebt bin, jedenfalls nicht wirklich, irgendwie.
Ich spüre eine Zuneigung zu ihm, die mich nicht zur Ruhe kommen lässt. Wenn ich ihn nicht sehe, kreisen meine Gedanken nur um ihn und mein Körper sehnt sich furchtbar nach ihm. Spüre ich dies, weil ich es spüren will, weil er so um mich wirbt oder weil ich wirklich in ihn verliebt bin? Ich mag es nicht ausprobieren, denn er ist ein Freund und nachher zu sagen 'Öh, ich hab mich geirrt' ist für mich nicht drin.
Er redet viel, dieser jemand. Das stört mich nicht. Was mich stört ist, dass er nicht zuhören kann. Man kommt nicht zu Wort. Ich frage mich, ob sich das ändern wird.
Ich möchte jemanden, mit dem ich die Welt auseinander nehmen kann. Nächte, die durchdiskutiert werden wollen.
Und eigentlich möchte ich nur ihn.
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