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Gestern war der Messner Reinhold im Fernsehen. Danach kam so ein pensionierter Manager von Ford, der sofort anhob, über Krieg und Frieden zu reden. Messner war schon soweit talkmäßig abgewickelt und saß noch als Zuhörer daneben. Die Rolle konnte er aber wohl nicht aushalten und funkte dazwischen, unter dem Missmut des Managers, der dadurch an der freien Entfaltung seiner Gedanken gehindert wurde. Messner ist ja immer schwer zu bremsen in seinem Redeschwall. Das muss damit zu tun, dass er immer so einsame Wanderungen macht und sich dabei soviel Worte aufstauen, dass sie irgendwann zwanghaft sich herausdrängen. Er will nun wieder durch die Wüste, ein paar Monate lang und allein. Seine Freundin meint aber, nö Reinhold, das packst Du nicht mehr in Deinem Alter, der Reinhold aber will sich das nicht nehmen lassen, schon wegen der Beziehung, weil durch das »Wechselspiel von Trennen und sich wieder Finden« alles ganz wunderbar ist und immer irgendwie frisch bleibt. Das war natürlich ganz abgründig gemeint, eben eine Erkenntnis vom Berge. Der Manager sah etwas fassungslos aus, starr und mit leicht zuckendem Mundwinkel meldete er sich kurz und bündig zu Wort, als Messner gerade mal Luft holte: »Ohne meine Gerti könnte ich keinen einzigen Tag mehr.« Da war der Messner platt.
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