Nach einigen Treffen mit potentiellen neuen Partnern destilliert sich für mich die Essenz, das grundlegende Kriterium der Paarbildungsstrategien mehr und mehr heraus. Es heißt für mich nicht Bart, nicht Bauch, nicht Stehvermögen, Geld gleich gar nicht, es heißt: Wäre ich bereit, noch einmal meine Vergangenheit, meine Träume, den gesamten Apparat meiner seelischen Zurüstung vor diesem Menschen auszubreiten und im Tausch dafür sein Leben, seine Wünsche, seine innersten Antriebe kennen zu lernen? Bislang kann die Antwort nur ein klares Nein sein. Aber vielleicht müsste nur ein wenig Sonnenschein mein Innerstes beleuchten (im übertragenen Sinne, konkret gesprochen führte das vermutlich zu einem längeren Krankenhausaufenthalt. Günstigstenfalls), um Anekdoten einer nie geteilten Jugend und sentimentalen Bekenntnissen zu lauschen, als wären sie das siebte Buch Mosis. Der Preis der Liebe, das beginne ich zu ahnen, ist nicht die Freiheit, sondern das Trommelfell.
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