... Denn zumindest auf achgut wurde klipp und klar dargelegt, dass unsere Kanzlerin eindeutig – als Sachverständiger vor Gericht hätte ich gesagt: frei von vernünftigen Zweifeln – unter einer psychischen Störung leidet. Genauer: unter einer Konversionsstörung mit neurologischen Symptomen in Form von Myoklonien, also bestimmten Muskelzuckungen, ohne dass dafür eine körperliche Ursache verantwortlich ist. Der auf Freud zurückgehende Begriff Konversion meint, dass ein seelischer Konflikt in körperliche Symptome umgesetzt, also konvertiert wird.
Im medizinischen Alltag ist es meist nicht besonders herausfordernd, den Nachweis einer fehlenden medizinischen Ursache für solche und ähnliche Symptome zu führen. Schwieriger ist es dagegen oft, eine echte Konversionsstörung von einer bloßen Simulation abzugrenzen, die den Medizinern vorgespielt wird, etwa um den Anspruch auf eine Arbeitsunfähigkeitsrente oder Unfallentschädigung zu begründen. Überlegungen solcher Art kann man sich bei der Kanzlerin selbstverständlich sparen.
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