Nachdem Abreisetag und Uhrzeit feststehen, erwarten wir eine Menge Kinder, die mitreisen wollen.
Denn wir fahren Richtung Westen, an der Bahnlinie entlang. Nach knapp 15 Kilometern kommt Zartum, die Endstation, dann steigen die Kinder aus und fahren mit dem Zug zurück.
Zartum besteht eigentlich nur aus einer geräumigen Lagerhalle (mit Platz für die Lokomotive) und dem Restaurant »Finistere«, das teilweise in die Lagerhalle hinein gebaut ist. Dazu einige Schuppen mit Ware für Zirkum, unter Zollverschluß.
Fernreisende wie wir besorgen sich bei Monsieur Cosendai vom Finistère noch die letzten Zutaten für die Verpflegung (Gänseconfit, Cassoulet, Wein und alles, was in Zirkum nicht zu haben ist).
Nach zwei vergeblichen Aufbrüchen sind einige Passagiere abgesprungen, und es wird in den 4 Fahrzeugen viel freier Platz sein.
Es gibt einige bedeutende Städte auf der Welt mit einer unbedeutenden Nachbarstadt, die einen ganz ähnlichen Namen trägt. Man denke nur an New York und Newark. So ist es auch mit Zirkum und Zartum.
In Zartum leben Leute, die Zartum für Zirkum halten und unerschütterlich an ihrem Glauben festhalten. Ihre Vorfahren schon hielten Zartum für Zirkum, stiegen vom Kamel oder Pferd und siedelten sich hier an.
Heute hausen die Nachfahren auf dem Trucker-Parkplatz in dort für immer abgestellten Schrottfahrzeugen.
Man lebt vom Kleinhandel mit unverzollter Ware. Zirkums Polizei operiert in Zartum sehr zurückhaltend.
Für die Zirkmenen existiert Zartum überhaupt nicht. Es heißt einfach Endstation.
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