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ARD-Ratgeber schrieb am 20.3. 2005 um 10:53:57 Uhr über

Zewa

Als 1972 Zewa Wisch&Weg auf den Markt kam, konnten auch die letzten 68er die Spuren der gescheiterten Revolution fortwischen. Zewa hingegen war eine Revolution. Eine Revolution in der Küchenhygiene. Bounty hingegen bleibt nur Evolution. Küchenrolle ist eine preiswerte Alternative zu teuren Papiertaschentüchern und zwingender Notbehelf, wenn man fest stellen muß, daß man versäumt hat Klopapier einzukaufen. Aber nicht nur in der Küche finden wir den Einweg-Putzlappen, sondern auch im Rotlichtmilieu. Selbst die Luxusdirne im Kämmerlein aus teuren Samt und Brokat bedient sich einer simplen Küchenrolle und letzte Ejakulatspuren zu beseitigen. Nicht minder der Lude, der nach Revierkämpfen das Blut seiner Kontrahenten bequem entfernen kann. Mit simpler Küchenrolle kriegen sie Ihre Fenster freilich besser streifenfrei sauber als mit manch teurem Vileda-Tuch. Die Werbung verspricht nicht nur Reißfestigkeit allerhöchster Güte, sondern gar wahre Wunderdinge. Die Poren zählen und somit die Saugfähigkeit, nicht äußerliche Details. Comic-Figuren auf Zewa-Rollen sind nicht zweckgebunden und somit unnötig. Ob wir Küchenrollen, ökologisch bedenkenlos aus kontrollierten Abfallholzbeständen und chlorfrei gebleicht, bald bei ebay ersteigern bleibt ebenso zu hinterfragen, wie oft die verbrauchte Küchenrolle seit 1972 rechnerisch um den Äquator reichen würde.



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