Zermürbend: Seit zweieinhalb Jahren alle paar Wochen ins Krankenhaus fahren, wenn er erneut eingeliefert worden ist, wenn er einen weiteren dieser Schlaganfälle gehabt hat, die immer ein Stück von ihm auslöschen. Die Augen sehen längst nicht mehr, sind organisch intakt, aber senden ins Leere. Der Mund spricht nicht mehr, formt nur noch manchmal, sehr selten, sowas wie ein Wort, aber keine Stimme dringt mehr hervor, es in die Welt zu schicken.
Nach dem vorletzten Vorfall, wohl Kammerflimmern, eine Woche Krankenhaus, hat er angefangen mit diesem rhythmischen »Ja«-Sagen. Halb geschrien, wie eine Anklage. Im Zwei-Sekunden-Takt. Ja ... Ja ... Ja ... Ja ... Ja ... Ja. Minutenlang. Stundenlang. Auch nachts. Auch am Tisch sitzend beim Essen. Vielleicht hat es für ihn etwas Meditatives.
Der letzte Vorfall liegt erst ein paar Tage zurück. Wieder haben sie ihn gerettet. Aber wovor?
Meinen Namen weiß er nicht mehr. Sie muß es ihm sagen, daß ich da bin. Aber nichts an ihm verrät eine Reaktion.
Wie lange wird das noch so weitergehen?
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