Der Sellerie gilt im Volke allgemein als ein starkes Aphrodisiakum, was jedoch pharmakologisch nicht erwiesen ist. Schon Konrad von Megenberg: »ez sprechent auch etleich, daz daz kraut und sein sâm den ammen schad sei, wan ez pringt unkäusch und mit der unkäusch sinket in diu behend fäuht auz den prüstleinn hin ab zuo der unkäuschen stat«. In einem Arzneibuch des 15. Jahrhunderts heißt es: »Item das dich din frouw fur al man lieb hatt, so nim epich [Eppich=Sellerie] safft mit honig gestoßen und tempteriert und schmir den zagel da mit und die hoden, so machst du als wohl, das ir kein ander fur dich liebt«. Auch Volksnamen des Selleries wie Geilwurz (Baden), Böckekriut (Bockkraut; Südhannover), Hemadspreizer (Niederösterreich), Stehsalat (Pfalz) weisen auf diesen Glauben hin.
(HwbdA 7, 1635)
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