Es fängt ganz harmlos im Alter von 7 bis 9 Jahren an - mit Yps-Heften.
Sofern der vorpubertäre Psychopath nicht zu den motorisch Unterbelichteten
gehört (und die Gimmicks ihm beim Versuch des Zusammenbauens regelmäßig
unter den Patschhänden zerbröseln), verlangt er bald nach
»anspruchsvollerer« Kost, das ist dann nach diversen Fischertechnik-
Baukästen, Captain Future und der Knoff-Hoff-Show fast immer Peter
Moosleitners interessantes Magazin (hat wirklich eine Monopolstellung auf
diesem Gebiet!).
Unser Psychopath ist jetzt zwischen 12 und 14 Jahren alt, das ist das
Alter, in dem sich diese Spezies gewöhnlich die ersten Peter-Schilling-,
etwas später auch Alan-Parsons-Project-CDs zulegt, nicht zu vergessen
natürlich den obligatorischen Commodore64, auf dem er dann endlos
Castle Wolfenstein, Stellar 7 oder Raid over Moscow daddelt...
Irgendwann fällt dann die schicksalhafte Entscheidung über seine weitere
Krankheitsgeschichte: entweder dämmert es ihm (er ist praktisch immer
männlichen Geschlechts), daß man mit zehndimensionalen Hyperstrings,
Selbstgesprächen in Hexadezimalcode und Ammonia Avenue nun wirklich nicht
bei den scharfen Tussen aus der Ballett-AG seiner Mittelstufenklasse
landen kann, und seine abnorme Persönlichkeit mildert sich in Richtung
einer ganz normalen Star Wars und/oder Trekkie-Manie ab... was die Mädels
sowieso viel cooler finden!
Im schlimmsten Fall fällt ihm irgendwann in den Turbulenzen seiner
Adoleszenz einer dieser Dianetik-Schinken in die Hände - und dann ist es
ohnehin zu spät, man kann nur noch hoffen, daß er sich mangels Karriere in
den folgenden Jahren die volle Scientologen-Laufbahn nicht leisten kann
und er zeit seines Lebens ein popeliger Preclear bleibt, andernfalls
bekommt der Verfassungsschutz ein weiteres Argument gegen seine
Selbstauflösung...
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