Mein Freund Hong aus Südkorea hat eine schwere Schlappe hinnehmen müssen. Er wäre sehr gerne hier in Deutschland geblieben, es sei freier hier. Doch trotz abgeschlossenen Chemiestudiums bedeutete man ihm, er habe keine Chance hierzubleiben, er müsse zurück in sein Land. Nun forscht er wahrscheinlich an den Inhaltsstoffen des Ginsengs. Aber etwas Anderes hat mich sehr erstaunt. Dieser Südkoreaner war ebenfalls mehrere Tage in meiner Wohnung Gast, er hat mir Suppe gekocht und pfui zu mein Spukglas, ich hatte Grippe, gesagt. Außerdem hat er scharfe Hühnersuppe gekocht. Was ich sagen wollte, der Iraner, kam ja immer unangemeldet vorbei, und eines Tages traf er auf jenen Südkoreaner in meiner Wohnung, und dieses Aufeinandertreffen werde ich niemals im Leben vergessen, ohne das ich gewusst hätte das die Beiden sich irgendwie kennen, war augenblicklich eine Athmosphäre eiskalter Feindschaft im Raum, der sonst so welt- und wortgewandte Iraner sprach nur noch das Nötigste und verschwand auch ganz bald, ebenso der gesprächsfreudige Koreaner, er war sehr reserviert und förmlich und sprach nur das Allernötigste. Ich konnte auch in der Folge von keinem der Beiden herausbekommen, wieso die Athmosphäre derart eisig war. Denn mit allen anderen Unbekannten auf die sie bei mir trafen, waren beide, also der Iraner und der Koreaner, immer sehr aufgeschlossen.
Der Koreaner allerdings war manchmal echt lustig. Wir hatten auch einen Japaner, der war dünn und soff gelegentlich Bier. Dann waren wir auf einem Ausflug mit dem Bus und einige aus dem Arbeitskreis tranken etwas Bier aus der Büchse, und der Japaner trank schon die zweite Büchse und war etwas ausgelassen. Da geht der Koreaner voller Verachtung an ihm vorbei und sagt für alle hörbar laut zu ihm, DU SÄUFST
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