Die Radikalität rhizomatischer Verknüpfungsweisen - als Modell für hypermediale Medienintegration - liegt darin begründet, daß sie sich gleichermaßen auf der
Ebene der Produktion, der Rezeption und der Kommunikation abspielen:
Text, Schreiber/Leser, Welt/ Gesellschaft bilden zusammen ein Rhizom und öffnen somit einen neuen Raum für textuelle, konversationelle und diskursive
Austauschprozesse, die jetzt nicht mehr nach dem einfachen Kommunikatiosmodell (Sender-Message-Empfänger) ablaufen:
Im Netzwerk eines Rhizoms spielen sich Übertragungs- und Transportprozesse intensiver Zustände ab. Ladungen (poetisch / diskursiv / informativ) werden
empfangen und abgeschickt (importiert und exportiert), eingefangen und verteilt, angezapft und aufgeteilt.
Das Faszinierende an rhizomatischen Netzwerke-Konzepten ist deren prinzipielle Offenheit, Erweiterbarkeit, Anschlußfähikeit - so findet es Anwendung in den
verschiedensten postmodernen Wissenschaften (Chaostheorie, Antipsychiatrie, Semiotik, New Criticism):
»Ein Rhizom ist ein Gewirr von Knollen und Knoten und sieht aus wie Ratten, die durcheinanderwimmeln«
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