Ob Robert Kagan oder Charles Krauthammer, William Kristol, Richard Perle, Zbigniew Brzezinski oder Paul Wolfowitz - seit Ende des Kalten Krieges schießen die amerikanischen Fürsprecher rücksichtslosen Machtgebrauches und die intellektuellen Wortführer des amerikanischen Unilateralismus ins Kraut. Brzezinski verlangt, die USA sollen »den eurasischen Kontinent kontrollieren«. Wolfowitz erklärt, »... die Aufgabe bestimmt die Koalition, nicht andersherum« - und meint damit: Die Nordatlantische Allianz ist nicht wichtig. Kagan beruft sich auf Thomas Hobbes, der vor dreieinhalb Jahrhunderten den absoluten Machthaber als den einzigen Garanten von Frieden, Sicherheit, Recht und Moral gepriesen hat. Man kann fragen, warum Kagan nicht gleich Machiavelli zum Zeugen aufruft; denn der hat nicht erst das Recht oder die Moral bemüht, sondern von vornherein auf Gewalt und Macht gesetzt.
[Helmut Schmidt: Europa braucht keinen Vormund]
http://www.zeit.de/2002/32/Politik/print_200232_unilateral.html
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