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SPIEGEL ONLINE schrieb am 31.10. 2003 um 12:20:29 Uhr über

WladimirPutin

Muskelspiele wie im Kalten Krieg

Die neuen Geschütze des russischen Militärs seien die »gefährlichsten Raketen, von denen wir Dutzende haben, mit Hunderten von Gefechtsköpfen«, so WladimirPutin.

Dabei handelt es sich laut russischen Presseberichten um 30 Raketen vom Typ UR-100N, Nato-Code SS-19 »Stiletto«. Die fliegenden Todesboten tragen sechs Mehrfach-Sprengköpfe und reichen 10.000 Kilometer weit - also bis Peking, Kapstadt oder auch nach New York. Moskau hat sie vor Jahren schon von der Ukraine gekauft, wahrscheinlich in Aufrechnung gegen ukrainische Schulden bei Russland. Noch befinden sich die Waffen in Arsenalen, auf Testgeländen und Weltraumstartplätzen. Sie lagern dort »trocken« und seien schnell einsatzbereit, so Putin.

Auch wenn der Kreml-Chef bisher nur nebulös über die möglichen Ziele der neuen Waffen sprach, hören sich seine Äußerungen wie eine offene Drohung gegen jeden möglichen Gegner russischer Interessen an. Überschwänglich rühmte Putin seine neuen Spielzeuge der Macht. Sie seien »konkurrenzlos in der Fähigkeit, jegliche Raketenabwehrsysteme zu durchdringen«, so Putin. Die Erwähnung solcher Systeme war ganz offenbar Teil der offenen Drohung. Denn die USA entwickeln seit Jahren ein milliardenschweres Abwehrschild, das möglicherweise auch die Nato-Staaten schützen soll und das Russland ein Dorn im Auge ist. Passend zu den neuen Plänen fordert Putin schon etwas länger, die Nato müsse ihre »Orientierung« ändern.

Ebenso bedrohlich liest sich dann auch die neue Militärdoktrin, die Putin Anfang Oktober in Moskau vorstellte. Zum ersten Mal in der Geschichte des modernen Russlands ist unter anderem die Möglichkeit vorgesehen, Präventivschläge gegen Staaten und Regionen zu führen, von denen »eine Gefahr für die nationale Sicherheit Russlands« ausgeht. Diese Gefahren werden in drei Typen aufgeteilt: äußere, innere und grenzüberschreitende Gefahren. Wenn diese vorliegen, kann Russland laut der neuen Strategie losschlagen.


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