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Pferdschaf schrieb am 12.11. 2012 um 04:09:29 Uhr über

WilhelmBusch

Der Humor besiegt doch immer die Härte des Lebens, weil ja auch der Onkel, der Gutes mitbringt, besser ist, als die Tante, die bloss Klavier spielt.
Es schlüpfte Heinrich Christian Wilhelm Busch, ungefähr einen Monat nach Goethes Tod, als das älteste von sieben Kindern in Wiedensahl.
Nietzsche, Busch und Tolstoi starben kurz nacheinander, Nietzsche im Gehenna-OO-, Busch 1908 und Tolstoi 1910.
Alle drei habe ich, sie haben ihre Gemütsgeister in mich gesetzt, ich liess mir die liebe Zeit von ihnen stehlen und bemerkenswert ist, dass alle drei zur selben Zeit lebten.

»Nietzsche ist zu seinen Versen gekommen, wie der Hund zu Flöhen
soll einmal Busch über Nietzsche gesagt haben.
Würdet ihr mir diesen kleinen anregenden Nachmittagsteespassgedanken abkaufen… ?
Könnt ihr ruhig mal machen, ihr seid doch das alberne Volk, das für jeden Spass zu haben ist, nicht wahr ?

Denn der Philosoph, wie der Hausbesitzer, hat immer Reparaturen und wem Mutter Natur ein Gärtchen gibt und Rosen, dem gibt sie auch Raupen und Blattläuse, damit er´s verlernt, sich über Kleinigkeiten zu entrüsten.
So trägt der eine Holz, der andere wärmt sich daran und oft trifft man wen, der Bilder malt, viel seltner wen, der sie bezahlt !"

Göttingen/ Lüthorst/ Hannover/ Düsseldorf/ Antwerpen/ Dresden/ München/ Brannenburg a. Inn/ Wolfenbüttel/ Wien/ Venedig/ Borkum/ Rom in 14 Tagen/ Amsterdam/ Frankfurt a. Main
und
Muhmen, die strickten/Heraldiker/kleine Hände u. zierliche Füsse/ Wein und Nikotin/Schachspieler/Sepiasaft und Gänsefedern/liebte erst die Mutter, dann die Tochter

»Max und Moritz«- Verbot des Buches an Jugendliche unter 18 in der Steiermark, auch die Ausstellung war in den Schaufenstern nicht erlaubt

»Ich forderte nichts für meine Sachen, weil ich dachte, ich könnte doch kein Geld nehmen dafür, was mir selber so viel Pläsier gemacht hatte, es zu zeichnen

Offenburg in Baden klagte Busch an wegen Herabwürdigung der katholischen Kirche und Erregung öffentlichen Ärgernisses durch unzüchtige Schriften:
» Es kommt so manches Schaf hinein (in den Himmel), warum nicht auch ein braves Schwein

Busch liebte einmal ein Mädchen, das jedoch auf Geheiss ihres Vaters einen kleinen Beamten heiraten sollte, Busch schrieb über sein Mädchen:

"Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Es war ein junger Schmetterling,
Der selig an der Blume hing.
Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
Und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer- Kribbelkrabb
Am hübschen Blümlein auf und ab.
Ach Gott, wie das dem Schmetterling
So schmerzlich durch die Seele ging:
Doch was am meisten ihn entsetzt,
Das Allerschlimmste kam zuletzt,
ein alter Esel frass die ganze
Von ihm so heiss geliebte Pflanze."

Erkenntnis kann man vor Augen führen mit ganz und gar entkleidetem Verstande oder mit Ironie, dann nämlich darf man seine Kleider noch anbehalten.
Über den Verstand: Nietzsche zieht ihn dir aus, Busch lässt ihn dran und Tolstoi bindet dir eine Fliege und setzt auch ein Käpplein oben drauf.

»Hausschlüssel zu verkaufen mit einem Haus daran

Im Alter destillierte Busch seine kleinen Gedankenkräuter und starb mit 75 Jahren.
Bei Wikipedia erscheint heute in Erinnerung an W.B. zwischen Grausamkeiten und den Bildergeschichten als Vorgriff auf den modernen Comic ein extra Kapitelchen über Busch´s »mehr oder weniger latent vorhandenen« Antisemitismus.
Das darf doch nicht wahr sein ! Dann müsste doch aber auch die Bibel ein antisemitisches Werk sein.
Ich frage: Ein Antisemit, was is`n das heute ? Ich denke, die sind ausgestorben ? Staffelstabständermänner wissen Rat:

»Ein Semit, das ist heute ein Terrorist, einer der Atombomben hat und sie anderen nicht zubilligt, und die Antisemiten, das sind dann die Guten

(Dietrich)

Aha ! So ist das heute ! Was man nicht alles lernt !
Diese ewige Leier auf das Antisemitendeutschland ist ein altes versteinertes Fossil, und wenn jetzt gar Wilhelm Busch noch einer sein soll, dann hört´s aber auf !
Dann will die Welt eine unschuldige Mitteilung haben, wie sich das wirklich verhält mit den Deutschen.
Es ist doch so, das fast ausnahmslos alle grossen Dichter Deutsche gewesen sind, das sieht doch ein Blinder, davon hört sogar einer, der gar nicht lesen kann !
Jeder Professor in den USA, in Frankreich, in Italien, in Japan, in Indien und Sonstewo im Hinterland kennt Schopenhauer, Nietzsche, Goethe, Schiller, Heine, Busch, Benz und Melitta…
Was haben die USA oder Israel und die Anderen ?
Stephen King, Batman und Spiderman ? !


"Das Schlüsselloch wird leicht vermisst,
Wenn man es sucht, wo es nicht ist.
Denn hinderlich, wie überall,
Ist hier der eigne Todesfall.
Kaum hat mal einer ein bissel was,
Gleich gibt es welche, die ärgert das.
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
Sieht Raupen selbst im Sauerkraut."




















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