Ein Fetisch der Moderne und Postmoderne ist der Wettbewerb. Der beste möge gewinnen ! Konkretisieren tut sich das Ganze an den öffentlichen Ausschreibungen. Da gewinnt nicht der Beste, sondern der Billigste. Soll ja so sein, nicht war ? Ein riesiger Irrtum mit gigantischen Folgekosten und -schäden. Der Billigste ist nämlich in aller Regel der Schlechteste. Er macht ein Dumping-Angebot, der Verlust ist einkalkuliert. Das geschieht zur Verdrängung von weniger gut bestallten Wettbewerbern, aber auch, weil man einen »Füllauftrag« braucht, um die Verluste durch unbeschäftigtes Personal usw. nicht noch größer werden zu lassen. Also spart der Billigste, wo er nur kann, nämlich an der Qualität der Leistung, die er abliefert. Und das setzt sich fort, wenn auch diese Teilleistungen öffentlich ausgeschrieben werden, er also Subunternehmer beschäftigt. Am Ende wird murks geliefert, der zig mal nachgebessert werden muß, was weitere hoch Kosten verursacht, weitaus höhere Kosten, als ein seriöser Bieter mit ordentliche Arbeit verursacht hätte. Über diese Kosten wird dann gestritten. Anwälte verdienen, Gerichte schmieren dicke Akten voll. Am Ende vergleicht man sich. Einen Teil der Kosten trägt der Auftraggeber in jedem Falle. Wer sich also fragt, wieso es in neu errichteten Gebäuden zieht, im Sommer heiss, und im Winter kalt ist, neue Strassen Schlaglochpisten sind - hier ist die Antwort, zumindest ein Teil davon.
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