Westerwald erinnert mich immer an Bundeswehr. Vor der Wende gab es in Diez im Schloss Oranienstein noch die 5. Panzerdivision. Durfte auch mal das Schloss bewachen, mit scharfer Munition auf Posten, Ausweise und Marschbefehle checken, auch mal den Dschenerell in seinem wimpelgeschmückten nato-oliv-farbenen Dienstmercedes durchwinken. Und der Westerwald war beliebtes Ausflugsziel der Ausbilder. 36-Stunden-Übung im Wald bei Heisterbach. Auf Stabsrahmenübung winterliches Campen im Unimog mit Schwingfeuerheizung unter dem strahlendsten Sternenhimmel meines Lebens. Nie wieder seit dem hab ich soviel Sterne und sogar das Band der Milchstraße gesehen. (Wohne halt in einem lichtverschmutzten Ballungsraum.) Das ganze Bataillon rückt ab nach Daaden auf den Truppenübungsplatz. Die Kameraden schießen dort mit Gewehrgranaten und Panzerfäusten, werfen Handgranaten, nervöse Ausbilder stehen immer mit Muffensausen daneben- und ich halte die Stellung in der Kaserne im Alarmtrupp, für den Fall, dass das BMVg einen nichts sagenden Alarmspruch durch den Äther schickt, der an den Stab der Division durchgereicht werden muss.