>Info zum Stichwort Wespe | >diskutieren | >Permalink 
Prof schrieb am 15.12. 2015 um 21:35:59 Uhr über

Wespe

So schön der Sommer auch sein mag, auf gewisse summende und stechende Plagegeister könnten viele von uns getrost verzichten. Und schwarz-gelb gestreiften Besuch an der Kaffeetafel mögen wir schon gar nicht! Einerseits fürchten wir die schmerzhaften Stiche der Wespen, andererseits gilt es, Ruhe zu bewahren und nicht nach den Tieren zu schlagen, denn das reizt sie zum Angriff. Und doch lohnt es sich, mal genauer hinzuschauen. Es gibt nämlich die verschiedensten Wespenarten in unserer Heimat, von der mächtigen Hornisse bis hin zu den winzigen, schwarzen Gallwespen, und längst nicht alle von ihnen leben in großen Gemeinschaften oder können stechen. Wie Bienen und Ameisen gehören sie zu den Hautflüglern. Lästig werden aber vor allem einige Arten der sozialen Faltenwespen, die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe zum Beispiel. Absonderlich sind deren Behausungen, Papiernester von gräulicher Farbe, welche unter der Erde, in hohlen Bäumen oder aber auch auf Dachböden aus zerkautem Holz gefertigt werden und wahre Wunderwerke der Natur darstellen. Im Inneren eines solchen Wespennestes gibt es meist mehrere Etagen mit Papierwaben, in denen der Nachwuchs der Wespen in Form von dicken Larven heranwächst. Doch allein die Königin, welche im Vorjahr begattet wurde, vermag in diesem Wespenstaat Eier zu legen. Die Aufzucht der Brut übernehmen einige der zahllosen, bienenfleißigen Arbeiterinnen, allesamt Töchter der Königin. Andere beteiligen sich am Ausbau des Nestes, welches während des Sommers beständig wächst, oder übernehmen die Beschaffung der Nahrung. Süße Dinge, Nektar, Früchte oder auch Kuchen sagen ihnen besonders zu, doch ihre Brut in den Waben braucht tierische Kost zum Wachsen. Deshalb jagen Wespen andere Insekten, darunter viele schädliche Fliegen. So hat der Kreislauf der Natur auch ihnen eine Rolle zugedacht. Während die Arbeiterinnen nur einige Wochen leben, wird die Königin etwa ein Jahr alt. Im Spätsommer aber beginnt sie zu schwächeln, und unter ihren Arbeiterinnen entbrennt ein Machtkampf. Aus unbefruchteten Eiern entwickeln sich zudem männliche Wespen, welche keinen Stachel haben und gemeinsam mit jungen Königinnen zu ihrem Hochzeitsflug ausschwärmen. Wenn die alte Königin schließlich stirbt, herrscht Unordnung im Wespenstaat. Die Arbeiterinnen, berauscht von gärendem Obst, arbeiten nicht mehr und lassen sogar den Nachwuchs verhungern. Der Herbst besiegelt somit Schicksal des Wespenvolkes, und einzig die junge Königin überdauert in geschützten Schlupfwinkeln die kalte Jahreszeit. Sobald die Frühlingssonne sie hervorgelockt hat, beginnt sie, ein kleines Papiernest mit einer Wabe zu bauen, worin sie ihre ersten Eier legt. Die schlüpfenden Larven muss sie zunächst selbst versorgen, doch wenn ihre ersten Töchter zu fertigen Wespen herangewachsen sind, bekommt sie mehr und mehr Unterstützung, so dass sie sich irgendwann ganz dem Eierlegen widmen kann. Ein neues Wespenjahr hat begonnen


   User-Bewertung: /
Jetzt bist Du gefragt! Entlade Deine Assoziationen zu »Wespe« in das Eingabefeld!

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »Wespe«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »Wespe« | Hilfe | Startseite 
0.0040 (0.0008, 0.0024) sek. –– 850350359