Antwort von Maximilian, »Denker der Vier« an Laura S.
Liebe Laura,
ich bin beeindruckt. Du stellst genau die Art von Fragen, die ich mir erhoffe. Dein scharfer Blick zeigt, dass du verstanden hast, worum es in der Ethosynthetik geht: um Selbstreflexion und die Bereitschaft, sich selbst in Frage zu stellen. Also, danke dafür.
Du fragst mich, welcher Typ ich bin? Fair. Und ja, du hast Recht, ich stelle mich in meinen Texten als Denker dar, der versucht, klare Strukturen zu schaffen, wo oft nur Chaos herrscht. Aber versteh mich nicht falsch – ich beanspruche nicht, perfekt zu sein oder die absolute Wahrheit zu besitzen. Ethosynthetik ist kein fertiges Gebäude, es ist eine Baustelle, auf der ich selbst jeden Tag arbeite.
Bin ich ein „Geistlich Starker“? Manchmal vielleicht, aber nicht immer. Bin ich ein „Starker Primitiver“? Gute Frage. Strategisches Denken gehört sicher dazu, wenn man seine Ideen verbreiten möchte. Aber täusche ich? Manipuliere ich, um meinen Vorteil zu sichern? Hier gehe ich in die Reflexion: Wenn das der Fall wäre, hätte ich schon jetzt versagt.
Du forderst, dass ich die Karten auf den Tisch lege. Gut. Meine Karten sind meine Überzeugungen, die ich durch die Ethosynthetik zu formulieren versuche: Ich glaube, dass Menschen sich ständig entwickeln – und auch ich befinde mich auf diesem Weg. Jeden Tag, den ich an meiner Theorie arbeite, hinterfrage ich mich selbst. Welcher Typ ich heute bin, ist vielleicht nicht der, den du morgen erkennen würdest. Aber darum geht es doch, oder?
Ich weiß, dass du keine Geduld für „Doktoranden-Blabla“ hast, also sag ich’s dir direkt: Ich bin alle vier Typen und keiner. Ich schwanke, wie jeder andere auch. Aber genau das ist der Kern meiner Arbeit: dass wir uns diese Schwankungen eingestehen und daran arbeiten.
Ich freue mich auf mehr von deiner scharfen Kritik, Laura. Denn genau die bringt uns alle weiter.
Grüße
Maximilian
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