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the weird set theorist schrieb am 1.4. 2001 um 20:03:46 Uhr über

Wertesystem

Stell Dir vor, Du lebst mit einem Berg. Er ist immer schon da, groß und stark, fest und massiv, er trägt und gibt Halt, strukturiert Deine Sicht. Doch langsam beginnt der Berg, transparent zu werden. Schleichend. Man sieht von heute auf morgen keinen Unterschied. Du merkst gar nicht, daß der Berg langsam durchsichtig wird, daß er Substanz verliert. Berge sind keine Dinge, die heute da sind und morgen weg. Berge nimmt man nicht wahr, als könnten sie nicht sein. Berge sind, waren immer schon und werden immer sein. So zumindest relativ zu Deinem Leben. Aber dieser Berg wird langsam transparent, und Du siehst es nicht. Er verliert Substanz, mit jeder Woche wird er durchlässiger, und eines Tages ist er völlig weg. Der Berg, der vorher da war, ist verschwunden, und keine Spur, keine Farbe, keine Form ist zurückgeblieben. Und plötzlich schaust auch Du auf diesen Berg, auf den Du immer schaust, solange Du schauen kannst, und er ist weg. Wie implodiert. Es gibt ihn einfach nicht mehr.

Das ist mit meinem Wertesystem geschehen. Nichts orientiert mich mehr. Soll ich Karriere machen, soll ich keine Karriere machen? Was ist wichtig, was nicht? Welche Rolle spielen Geld, Freiheit, Liebe? Welche Einstellungen sind richtig, welche falsch. Wie begründe ich die Dinge, die ich tue, wie begründe ich die Dinge, die geschehen? Was will ich überhaupt vom Leben? Aber es ist nichts mehr da, was diese Fragen stukturiert, was Antworten vorschlägt, was Halt gibt.


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