Die inmitten des Thüringer Waldes entspringende Werra ist mein bevorzugtes Badegewässer - bei Hildburghausen hat sie noch den Charakter eines größeren Baches - das Wasser ist, wenn es nicht gerade regnet oder das Schmelzwasser vom »Wald« herunterkommt, glasklar und eiskalt, sehr fischreich. Ein schöner Fluß, und ein sehr ungebärdiger. In der Schmelzwasserzeit schwillt er enorm an, ergreift von seiner Aue vollständigen Besitz, und ist nur mit zahlreichen Stau- und Rückhaltebecken daran zu hindern, alljährliche Katastrophen anzurichten. Erst in der Gegend von Bad Salzungen, Bad Hersfeld, im Grenzgebiet Thüringen und Hessen, beginnt er langweilig zu werden - und salzig. Dort wird immer noch Salz abgebaut und Salzlauge eingebracht. Wenn ein paar dutzend Kilometer weiter nördlich, die berühmte Vereinigung mit der Fulda stattfindet, und daraus die Weser entsteht, dann ist der Fluß fast schon wieder langweilig geworden - n Fluß halt, wie dutzend andere auch.
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