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Caravanserail schrieb am 18.12. 2002 um 15:37:46 Uhr über

WerIchBinUndWasIchHierTue

Ich bin ein unauffälliger User (eine unauffällige Userin) des Blasters, obwohl ich schon ziemlich lange dabei bin, eher ein Leser (eine Leserin) als ein Schreiber (eine Schreiberin). Auch in die Foren setze ich kaum einmal eigene Beiträge. Bevor ich einen eigenen Beitrag formuliere, lese ich im Schnitt hundert oder zweihundert fremde.

Diese Rolle gefällt mir. Ich finde es gut, daß mich niemand beachtet. Dass Geschlecht, Alter, Beruf keine Rolle spielen. Ich bin froh, kein eigenes Stichwort zu haben; es wäre mir sicher peinlich. Wenn ich einmal etwas schreibe, dann entweder, um etwas mir Wichtiges mitzuteilen oder um einen Gedanken gut (genau, witzig, überraschend, kreativ usw.) auszudrücken.

Wenn ich später sehe, dass mein Beitrag Punkte bekommt, freue ich mich schon. Die Punkte signalisieren mir, dass jemand meine Äußerung gelesen hat. Ich schreibe schließlich nicht für mich, nicht für die Schublade, sondern für Leser. Völlig egal ist es mir aber, dass meine Beiträge rekordverdächtige Punktzahlen bekommen: ich habe natürlich schlechte Eigenschaften, aber Eitelkeit gehört eher nicht dazu. Im Übrigen passiert das ohnehin nicht.

Wenn ich hier dieses Stichwort »WerIchBinUndWasIchHierTue« einführe, dann weniger, um mich in den Vordergrund zu spielen (den ich sowieso nie betreten würde!), als aus Neugier: andere zu animieren, hier etwas über sich und ihr Treiben im Blaster zu erzählen.

Wenn ich mich im Blaster bewege, Beiträge lese, Beiträge schreibe, fühle ich mich den anderen Usern intensiv verbunden. Nicht dass ich sie als Freundinnen und Freunde betrachten würde, aber sie sitzen gewissermaßen mit mir in einem Boot. Ich male mir aus, was sie dazu treibt, sich hier auszudrücken. Ich versuche, ihnen zwischen ihren Zeilen in die Augen zu schauen.

Da glaube ich dann allerlei zu sehen, und das finde ich interessant.

Dieses Interesse zielt weniger auf Privates; ich will andere User nicht im Reallife kennenlernen; an virtuellen Sinnengenüssen (knackigen virtuellen Ärschen, hüftlangen virtuellen Haaren, Wuzis virtuellen Weihnachtsplätzchen - siehe heute »Das gute Gespräch«) konnte ich auch noch nie viel finden. Umso mehr interessiert mich, was gesagt wird und wie versucht wird, etwas zu sagen.

Dabei finde ich es auch spannend, wenn User dabei scheitern sich adäquat auszudrücken; das verstehe dann in manchen Fällen auch, glaube es wenigstens ein Stück weit zu verstehen.

Manchmal verstehe ich bestimmte Beiträge überhaupt nicht. Die kriegen von mir aber keinen Minuspunkt. Ich denke dann darüber nach: über die Beiträge und über die Personen dahinter. Ärgern tue ich mich fast nie: auch nicht bei scheinbarem Stumpfsinn oder sexuellen Obszönitäten: denn ich erkenne dahinter die Obsession. Vor Obsessionen habe ich Respekt.

Tja, mehr habe ich im Moment nicht zu sagen. Aber ihr habt hoffentlich gemerkt, dass das, der Jahreszeit entsprechend, so eine Art Liebeserklärung an die Blaster-Gemeinde war. Ein bißchen unterkühlt vielleicht, aber das paßt ebenfalls in die Jahreszeit. Mehr Komplimente sind aber nicht drin, frohe Weihnachten allerseits!



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