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Das werden wir doch mal sehen!
Im Fußballverein immer in der ersten Mannschaft des 1. FC Gangster gespielt, das Gangstertum hochhaltend, im Discman rotierend das Album »Blockplatin« des zeitgenössischen Gangsterkünstlers DJ Hafti, gangsterlich verbunden zu all meinen Gangsterverwandten und Mitgangstern...
Neulich lief ich auf meinem Weg zum Homöopathen, der mir versprach, einen feinen, mich gangsterhaft für meine Gangstertaten stärkenden Gangstertrunk zu brauen, zwischen Kinderwägen und Videospielhallen einher, summend und pfeifend das Gangsterthema aus dem Gangsterfilm »Der Pate, Teile 1-5«, da sah ich die Einladung der christlichen Gemeinde 'Zum Ölberge', dass jeder, der dies läse, zur Diskussionsrunde kommen dürfe.
Ich stürzte zum bekanntgegebenen Zeitpunkt wie eine junge Katze durch die Tür und schüttelte die Glassplitter aus meinem Skalp! Sie diskutierten hier über das vollendete Gangstertum, das war sicher!
»Wo über Gangsterei diskutiert wird, da bin ich nicht fern, ich, der größte aller Gangster! Ich will euch etwas zeigen!«
Ich riss einem der Anwesenden, der im übrigen aussah wir Lord Peter Ustinov, nur älter, den tragbaren Computer aus der Hand und startete Facebook, oder vielmehr Photoshop, oder nein, es war Powerpoint!
Nachdem ich meinen Gangsterstick (so nennen wir Gangster den geminen USB-Stick!) in den Gangsterslot hineingegangstert hatte, begann der Vortrag mit meinen Gangsterlichtbildern:
»Meine lieben Gangsterlinge.... und... (ich hatte gerade noch entdeckt, dass auch Frauen unter uns waren, gar nicht wenige sogar!) ... Gangsterlinchen oder Gangsterinchen! Ich bin heute hier...«
Die folgenden zwei Stunden waren keine Erfolgsgeschichte. Ich beschloss den Abend mit etwas Gangsterrap und verzog mich dann in meine Moabiter Hinterhofwohnung.
Die nächsten Tage fühlten sich eher an wie 'Panic in Needle Park' als 'Der Pate, Teil 1-5' oder »Scarface« oder »Goodfellas«.
»Muss auch mal sein!«, dachte ich mir. 'Ein echter Gangster ist sich auch nicht zu schade, nach einem gescheiterten Powerpointvortrag mal ein paar Schritte langsamer zu gangstern!"
Als der schlimmste Entzug vorbei war, habe ich mich geschüttelt, bin aufgestanden, habe die Kotze von mir abgewischt um sofort danach ein Schreiben an meinen Anwalt aufzusetzen, dass dieser die schäbige Gemeinde 'Zum Ölberge', ja, dieses Natterngezücht aus Möchtegerngangstern, aufs Empfindlichste, ja, aufs Gangsterhafteste verklagen solle! Ich schloss den Brief mit dem mehr als ominösen Satz:
»Große Reichtümer, les grandes richesses, erwarten unser, Bruder! Wir werden soviel Geld haben, dass wir damit auf dem Börsenmarkt spekulieren werden können! Steinkohle und Eisenbahnen! Dann sind wir gemachte Männer, originale Gangster!«
Wenige Tage später klopfte ein Eilbote an meine Tür. Er überreichte mir ein Telegramm. Zitternd riss ich den Umschlag über dem Kohleofen auf. Das Kärtlein fiel fast in die Glut, wäre fast auf den Kohlen verbrannt, die ich mir vor Monaten zum Schnäppchenpreis ergangstert hatte. O, ich wollte, es wäre so gewesen, die infame Nachricht ein Raub der Flammen! Doch ich musste lesen:
»Nicht anzuraten. Ursprüngliches Schreiben dem Feuer übergeben. Bitte, selbigerweise mit aktuellem Bescheid zu verfahren. Gruß, Anwalt.«
Ich heulte auf und sah durch das verkohlte Fenster in den Moabiter Mond. Dann sah ich auf die Uhr: allen großen Gangstern war es so ergangen, seit dem Anbeginn der Zeit. Es konnte nur besser werden.
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