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Küppersbusch schrieb am 18.9. 2001 um 09:45:12 Uhr über

Weltwirtschaftskrise

Schon wenige Stunden nach
dem Anschlag heißt die Parole
im Pavillon von General Motors
(GM) auf der Internationalen
Automobil-Ausstellung: "Wir sind
fest entschlossen zu zeigen,
dass wir mit den schrecklichen
Ereignissen fertig werden."
GM-Chef Rick Wagoner lässt auf dem Messestand die
Show-Vorführungen stoppen. Doch schon am Morgen danach spult
Wagoner mit seinen Kollegen von Opel in Rüsselsheim das geplante
Programm ab: Vorstandssitzung, Bereichsleitertreffen,
Händlergespräche.
Haltung demonstrieren, Stärke zeigen. Auch in der Krise geben die
Amerikaner den Kurs vor. Kein größeres Unternehmen in den
Industrienationen könne sich heute noch von Marktbewegungen im
Ausland abkoppeln, sagt Klaus Friedrich, Chefvolkswirt der
Allianz-Gruppe. Das schürt Panik, gerade in einer Phase, in der viele
Länder sowieso am Rand der Rezession stehen.
Die US-Konjunktur steht seit Wochen auf der Kippe. Allein der
unerschütterliche private Konsum der Amerikaner trägt noch das
Sozialprodukt, verhindert den Absturz. Die Haushalte sind hoch
verschuldet. Die Arbeitslosigkeit steigt - auf 4,9 Prozent. Nun, da mit
dem WTC das nationale Wahrzeichen für wirtschaftliche Stärke in
Trümmern liegt, könnte das Zukunftsvertrauen der Verbraucher einen
Dämpfer bekommen, meinen Konjunkturforscher. Wer plant schon den
nächsten Autokauf, wenn sich das Land im Notstand befindet? Nach
dem ersten Anschlag auf das WTC im Jahr 1993 sank das Vertrauen
der Konsumenten in den USA, das regelmäßig von der Universität
Michigan ermittelt wird, um rund elf Prozent. Beim Krieg gegen den
Irak 1990 stürzte dieser Index sogar um ein Viertel ab. Je unsicherer
die Zeiten, desto mehr wird gespart. "Wir kommen um eine Rezession
in den USA wohl nicht herum", sagt Martin Hüfner, Volkswirt der
HypoVereinsbank.
Der Gebäudekomplex inmitten des Financial Districts von Manhattan
war weit mehr als ein Symbol. Hier, bei den rund 1.200
Unternehmensfilialen und Organisationen, liefen die globalen
Geldströme zusammen. "Allein im World Trade Center wurden bis zu
zehn Prozent der New Yorker Wirtschaftsleistung erbracht", sagt ein
Investmentbanker des Finanzhauses ABN-Amro. Eines der größten
Investmenthäuser der Welt, Morgan Stanley Dean Witter, hatte hier
seinen Sitz. Ebenso der Finanzbroker Cantor Fitzgerald. Beide Firmen
können noch keine klaren Angaben über die Zahl vermisster Mitarbeiter
machen. Die fast 1.000 Händler von Cantor Fitzgerald arbeiteten in den
Stockwerken 101 bis 105 des Nordturms - also über der Höhe des
Einschlags. 320 waren zum Zeitpunkt des Angriffs noch nicht in dem
Gebäude. Die anderen sind vermutlich tot.


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