Im Jahre 2000 v. Chr. zog ein Strom von nordischen Stämmen mit polytheistischen Eigenschaften in das persische Hochland und Indien ein. In Indien ist in dieser Zeit der Gott Mitra zu finden. Im Iran ragt der vergleichbare Sonnengott Mithras hervor. Die Geschichte des Mithraismus ist mit vielen Wandlungen verbunden. Alexander der Große vereinte durch seine Feldzüge viele Völkerschaften, so daß eine Durchmischung von Geistesströmungen stattfand. Der Mithraismus drang somit bis in das Abendland vor und wurde von römischen Soldaten bis Spanien und Britannien weitergetragen. Der Mithraskult war ein reiner Männerbund im Kampf für das Licht und gegen die Dunkelheit und wurde von den Legionen Roms als militante Religion mit heroischem Charakter bis zum Jahre 313 n. Chr. getragen und ausgeübt. Der Kult wurde in meist unterirdischen Mithrastempeln mit höchstens 80 Menschen gelebt. Im Osten des Tempels befindet sich der Altar mit sieben Stufen, der die sieben Sphären symbolisiert. Im Westen des Tempels lag der Eingang und auf den Schmalseiten des Tempels standen Bänke aus Stein.
Mithras tötet in der Kulthandlung den Stier. Symbolhaft schreitet hier der Mensch durch die Materie und überwindet die Stofflichkeit. Aus dem getöteten Stier sprossen aus dessen Leib alle Kräuter und Pflanzen der Erde, Getreide aus seinem Rückenmark und aus seinem Blut der Weinstock hervor. Im Mithraskult erhält die Symbolik besondere Bedeutung; so finden wir zwei Fackelträger mit gekreuzten Beinen, die zwölf Tierkreiszeichen, den gestirnten Himmel, das Fest der Lichtgeburt am 25. Dezember oder die sieben Weihegrade, denen sieben Tore zugeordnet sind. Am achten Tor steht der Hüter der Schwelle als Symbol für Tod, Ver- wandlung und Unendlichkeit.
Im 4. Jahrhndert n. Chr. endet der Mithraismus, ohne den kommenden Retter oder das »Heilland« zu erleben.
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