Die Katastrophen des 20.
Jahrhunderts: Weltkriege
Weltkriege im 20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert hat es erstmals in der Geschichte
Kriege gegeben, die man Weltkriege nennen kann,
weil große Teile der Erde von ihnen erfasst wurden.
Erster Weltkrieg (1914-1918)
Am 28.6.1914 wurden der österreichische Thronfolger
Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajevo von
einem serbischen Nationalisten ermordet. Das
Attentat war der Funke, der in ein Pulverfass fiel.
Zwischen den europäischen Großmächten bestanden
vielfältige Spannungen, die sich in einer Serie von
Kriegserklärungen entluden. Den »Mittelmächten«
Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und
Türkei stand die »Entente« gegenüber, das
Dreierbündnis von Frankreich, Russland und
Großbritannien. Ihm schlossen sich im Lauf der Zeit
17 weitere Staaten an.
Der Krieg wurde an vielen Fronten geführt: in
Westeuropa, Russland, Oberitalien, auf dem
Balkan, im Nahen Osten und zur See. Der
deutsche Kriegsplan, Frankreich in den ersten
Wochen vernichtend zu schlagen, misslang; es
kam zum »Stellungskrieg« mit riesigen Verlusten
an Menschen und Material.
Im Osten waren die Mittelmächte erfolgreicher.
Die militärische Niederlage Russlands führte zur
Revolution, und die bolschewistische Regierung
sah sich im März 1918 zum Friedensschluss
gezwungen. Inzwischen waren aber, provoziert
durch den unbeschränkten U-Boot-Krieg
Deutschlands, die USA im April 1917 in den
Krieg eingetreten; das brachte die Entscheidung.
Nach Niederlagen an allen Fronten mussten die
Mittelmächte Waffenstillstand schließen, zuletzt
Deutschland am 11.11.1918.
Der Erste Weltkrieg forderte 10 Millionen
Todesopfer. Er führte zum Sturz der Monarchie in
Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland und
der Türkei. In Europa entstanden neue
Nationalstaaten. Deutschland musste den
Diktatfrieden von Versailles unterzeichnen, was
die demokratische Entwicklung in der Weimarer
Republik schwer belastete.
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