Welthunger

Hinlegen. Schlafen. Warten. Worauf warten? Auf den Sommer, den ich erleben werde wie durch einen Schleier? Durch einen Filter, der die Wirklichkeit von mir trennt? Existieren und auf ein Später warten, dass vielleicht niemals kommt? Ich habe eindeutig zuviel gesoffen gestern. Trotzdem war der Rausch wunderschön. Warum noch Schuldgefühle? Das Leben ist kurz! Noch etwa fünfzig Jahre liegen vor mir; ein Drittel meines Lebens ist schon vorüber.

Ich kann mich trösten mit der Vorstellung, gestern gelebt zu haben, einen wunderschönen Abend und eine zauberhafte Nacht ERlebt zu haben. Heute? Heute dagegen trage ich dieses Vakuum in meiner Brust spazieren. Ein seelischer Unterdruck, der sogar meinen Brustkorb deformiert. Leben? Wozu? Sterben? Wozu? Ich träume von Paris.