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Die Geschichte der Exekution schrieb am 8.8. 2003 um 11:09:23 Uhr über

Weihnachtsvierteiler

Vierteilen

Vierteilen, die Strafe für Hochverrat und Anschläge auf die Königliche Familie

Das Vierteilen wurde bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts angewandt. Es wurde in Europa, Afrika, Asien und sogar in Japan vollzogen. Die Strafe war vor allem für Hochverrat und für Attentäter auf das Leben des Herrschers vorgesehen. Noch in der Zeit von Kaiserin Maria Theresia von Österreich im Jahre 1768 war das Vierteilen im Strafgesetzbuch für Hochverräter vorgesehen. Meist wurde der Delinquent vor dem Vierteilen gefoltert und dann auf den Richtplatz geführt. Dort wurde er zwischen vier Pferde gespannt, und durch diese wurden ihm die Gliedmaßen ausgerissen. Doch nicht immer lief alles so ab. Man darf nicht die Stärke der menschlichen Sehnen und Muskeln unterschätzen. Daher wurden meist bei dem Opfer vor der eigentlichen Hinrichtung die Muskeln und Gliedmaßen mit einem scharfen Messer durchschnitten.

Da aber eine Exekution durch Pferde recht aufwendig war, und ein großer Platzbedarf vorhanden sein mußte, vereinfachte man die Hinrichtung in folgender Weise. Der Delinquent wurde auf ein Schafott geführt und dann auf einer Erhöhung festgebunden. Nun wurden seine Gliedmaßen an jeder Ecke gefesselt. Das Urteil wurde durch den Scharfrichter mit einem Beil vollstreckt, mit dem er ihm seine Glieder abhackte. In England wurde diese Hinrichtungsart noch verfeinert: Dort wurde dem Delinquenten vor der eigentlichen Vierteilung der Brustkorb aufgeschnitten und seine Organe herausgerissen, wobei es die »Kunst« des Henkers war nur so viel zu entfernen, daß sein Opfer noch so lange wie möglich am Leben gehalten wird und so seine eigene Hinrichtung verfolgen kann. Alle diese Hinrichtungen wurden unter den Augen der Bevölkerung vollstreckt, die sich zu solchen Ereignissen zu wahren Volksfesten versammelt hatte. Wie auch zur Hinrichtung von Francois Damiens am 28. März 1757, der am 15. Januar 1757 ein vereiteltes Attentat auf den König von Frankreich verübte.

März 1757 wurde vom Gerichtshof das Urteil verkündet. Im Urteil ist zu lesen:
»...man solle ihn auf das Schafott bringen. An Brust, Armen, Schenkel und Waden mit glühenden Zangen gerissen werden, seine rechte Hand, das Messer, mit dem er den besagten Mord begangen hat, haltend, soll an Schwefelfeuer verbrannt werden, und in die Stelle, an denen er mit Zangen gerissen, soll geschmolzenes Blei, siedendes Öl und brennendes Pechharz, Wachs und geschmolzener Schwefel zusammengegossen und darauf sein Körper von vier Pferden auseinandergerissen werden,...«

Dann wurde Francois Damiens auf dem Andreaskreuz befestigt, und an jedem seiner Glieder wurden Schlaufen für die Pferde geschnürt. Während dieser Vorbereitung schloss er seine Augen, und es kam kein Laut aus dem Munde des Delinquenten. Der Pfarrer von Saint-Paul, der die ganze Zeit bei ihm war, redete ihm zu, daß er ihn nicht verlassen werde. Darauf hin gab Francois Damiens ein Zeichen, aber er öffnete seine Augen nicht. Man hatte das Gefühl, er wolle mit seinen Augen nicht die Menschen sehen, die ihn so entsetzlich quälten. Doch immer wieder schrie er: »Jesus Maria, komm zu mir. Jesus Maria, komm zu mir.« ....... Charles Henri Sanson stand auf dem Schafott, und auf sein Signal hin wurden die Pferde angetrieben, dem Leben von Francois Damiens ein Ende zu setzen. Die Pferde zogen und zogen, eines der Pferde stürzte auf den Boden nieder. Aber die Muskeln und Sehnen hielten diesem furchtbaren Ziehen stand. Man bemerkte nur, daß die Arme und Beine immer länger wurden. Aber Francois Damiens lebte noch, man hörte seinen Atemzug, er röchelte um Luft. Dem Oberhenker Charles Henri Sanson stand der Schrecken im Gesicht, der Pfarrer wurde ohnmächtig. Die Herren des Gerichtes standen kreidebleich da, und die Volksmenge kochte. Boyer, der Wundarzt, rannte zum Rathaus und verkündete den dortigen Richtern, daß das Urteil nicht vollstreckt werden könne, da es den Pferden nicht gelänge, Francois Damiens zu zerreißen. Man müsse den Pferden zu Hilfe kommen und die Sehnenstränge der Glieder zerschneiden. Die Richter gaben die Genehmigung dazu. Zurück auf dem Richtplatz war aber kein Messer aufzufinden, und so hackte Andre Legris in die Gelenke von Francois Damiens. Im gleichen Moment wurden die Pferde wieder angetrieben, ein Fuß riss aus dem Rumpf, dann der andere, dann ein Arm. Jetzt, als die Pferde am letzten Glied von Francois Damiens zogen, öffnete er die Augen und starb. Als die Knechte den Rumpf vom Andreaskreuz losbanden, um ihn zu verbrennen, bemerkten sie, daß die Haare von Francois Damiens, die als er den Richtplatz betrat noch braun waren, jetzt weiß wie Schnee waren.


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