Der Weihnachtsmann blickte sie streng an und legte seine Stirn in Falten.»Gu... guten Abend, Weihnachtsmann!« krächzte sie jetzt. Das brachte zumindest die Falten zum Verschwinden. Er blieb jetzt in der Hocke, ließ Lillis Hand los und packte sie links und rechts bei der Schulter.
»Du bist sehr böse gewesen, Lilli, stimmt das?«
Lilli konnte bloß nicken. Sie biss sich auf die Lippen. Hätte sie versucht zu sprechen, sie hätte gleich losgeheult. In den letzten Stunden hatte sie so intensiv an der Weihnachtsmann gedacht, dass sie Mamas Portemonnaie ganz vergessen hatte. Das Schuldgefühl kam augenblicklich zurück und traf sie mit voller Härte.
»Du hast hoffentlich ein sehr schlechtes Gewissen!« fuhr der Weihnachtsmann unbeirrt fort. Dass er sie bei den Schultern hielt, fand Lilli sehr angenehm. Es gab ihr ein wohliges Gefühl von Sicherheit und Schutz. Lilli konnte ihren Blick nicht von seinen Augen losreißen, so sehr sie es auch gemocht hätte. Sie fühlte, wie diese beiden Tränchen langsam aber unaufhaltsam aufstiegen. Und sie hatte sich doch vorgenommen, tapfer zu sein. Und nun das! Er musste erst gar nicht hauen.
Der Weihnachtsmann legte den Kopf etwas schief und wartete. Da fiel Lilli seine Frage wieder ein. Aber mehr als mit dem Kopf zu nicken brachte sie immer noch nicht fertig.
»Ich möchte eine Antwort!« sagte der Weihnachtsmann nachdrücklich, aber es sah nicht so aus, als ob er böse auf Lilli sei, er lächelte sogar ein wenig. Lillis Augen fingen an zu flackern. Sie schauten links an ihm vorbei, auf seinen Mund, auf seine große Nase. Doch dann wieder in seine Augen.
»Hast Du ein schlechtes Gewissen, Lilli?« wiederholte er noch einmal. Seine Stimme klang ruhig und wirklich freundlich.
Wenn er Lilli doch bloß angemeckert hätte. Das hätte Lilli ausgehalten. Diesmal wich ihr Blick nach rechts aus. Ihre Unterlippe fing an zu zittern. Sie wusste, dass sie ihn letztendlich wieder würde anschauen müssen. Und sie wusste auch, dass dann die Tränchen endgültig oben angekommen sein würden. Sie schaute auf seinen Bart. Am liebsten hätte sie die Haare gezählt. Doch das würde er nicht mögen - jetzt nicht. Das Zittern breitete sich aus. Wirklich gut, dass er sie festhielt. Lilli blickte wieder in seine Augen. Zwei Tränchen rannen aus ihren Augenwinkeln und über die Wangen. Sie kitzelten etwas, und dieses Kitzeln war der Auslöser. Lilli stieß einen tiefen Schluchzer aus, ruckte nach vorn und schlang ihre Arme um seinen Hals. Der Weihnachtsmann zog sie noch näher heran. Sie schaute an ihm vorbei, ihr Kinn auf seiner Schulter. Heftige Schluchzer erschütterten ihren Körper, der sich eng an den Weihnachtsmann schmiegte. Kaum verständlich waren ihre hervorgeheulten Worte. Ja! Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Nein! Sei wusste gar nicht, was in sie gefahren war. Sie erzählte von Gabi! Sie erklärte unentwegt, dass sie es nie, nie, nie wieder machen würde.
Der Weihnachtsmann ließ sie gewähren. Mit seiner Rechten strich er ihr immer wieder beruhigend übers Haar. Ganz langsam ebbte das Schluchzen ab. Lilli wurde ruhiger. Sie löste ihre Arme von seinem Hals und schaute dem Weihnachtsmann ins Gesicht. Diesmal ganz fest aber auch einigermaßen besorgt. Ihr war wieder eingefallen, warum der Weihnachtsmann gekommen war. Eben nicht bloß, um sie zu trösten. Er schaute jetzt sehr ernst, und Lilli wusste, dass er an das Gleiche dachte, wie sie. Ganz unwillkürlich wanderten ihre Hände zu ihrem Po und legten sich darauf. Vielleicht war das doch keine gute Idee gewesen, ihn herzurufen. Lillis schlechtes Gewissen war jetzt, wo sie ihm gebeichtet und sich ordentlich ausgeheult hatte, fast verschwunden.
Nein, keine Popohaue! Nein, gar nicht! In Lillis Kopf begann es zu arbeiten. Sie fing an sich die Worte zurecht zu legen. Das würde er sicher verstehen, dass sie jetzt doch nicht mehr bestraft werden wollte. Viel mehr könnte er sie ja noch mal kräftig drücken. Und -okay - wenn er noch etwas schimpfen wollte oder ermahnen - das wäre auch in Ordnung!
Aber hauen ...?
Lilli holte Luft, blinzelte mit den Augen und wollte gerade loslegen, als der Weihnachtsmann, der offensichtlich ihre Gedanken lesen konnte, ihr seinen Zeigefinger auf die Lippen legte und in einem Ton, der jeden Widerspruch von vornherein ausschloss, sagte: »Oh nein, Lilli! Du hast etwas sehr Böses gemacht und dafür werde ich dich jetzt bestrafen müssen!«
Lilli presste ihre Hände noch fester auf die Pobacken. Furchtsam und flehend schaute sie den Weihnachtsmann an. Kein Ton kam über ihre Lippen. Stattdessen sog sie die Unterlippe ein und kaute nervös auf ihr.
»Komm!« sagte er und richtete sich wieder auf. Er nahm Lilli bei der Hand. »Lass es uns hinter uns bringen!« Lilli stolperte - halb gezogen - halb aus eigenem Antrieb - hinter ihm her. Sie ihm einen verzweifelten Blick zu, als der Weihnachtsmann, der nun auf dem alten Stuhl Platz genommen hatte, sie rechts neben sich stellte.
Er wartete - Lilli warte auch. Sie schauten sich an. »Hose runter, junge Dame!« »Bitte nicht...« seufzte sie und schaute zu Boden. Ganz langsam gingen ihre Hände zum Knopf ihrer Jeans. »Mu... mu... muss ich?« flüsterte sie. Doch sie knöpfte auf und zog den Reißverschluss herunter, als der Weihnachtsmann so gar nicht antworten wollte. »Das Unterhöschen natürlich auch!« Dann schob sie Hose und Höschen in einem bis zu den Knie herab.
Die kühle Luft, die über die jetzt freigelegten Backen strich, machte Lilli die Gefahr, in der diese sich nun befanden, überdeutlich. Sie traute sich nicht, den Weihnachtsmann anzuschauen. Ihr Blick war auf seine Hände gerichtet, die auf seinem Schoß ruhten.
»So, jetzt hier rüber!« sagte er und klopfte mit der Rechten auf seinen rotbekleideten Oberschenkel. »Ob mein Po so rot wird?« schoss es Lilli durch den Kopf, als sie schon ganz automatisch dabei war, sich über des Weihnachtsmanns Schoß zu legen. Der Weihnachtsmann half ihr dabei. Er schob sie nachdrücklich noch etwas weiter vor, sodass sie sich auf dem Boden abstützen musste, um nicht noch weiter zu rutschen. Ihr Po war nun der am höchsten gelegene, exponierteste Teil ihres Körpers und fühlte sich überaus schutzlos an.
Der Weihnachtsmann schob Lillis T-Shirt, das noch das obere Drittel des Pos bedeckte, hoch. Dann beugte er sich vor, führte sein Linke um ihre Taille herum und schob sie unter Lillis Bauch. Er zog sie näher zu sich heran, bis sie an seinem Bauch anstieß. Lilli fühlte sich gefangen und ausgeliefert. Sie versuchte, mit den Füßen wieder Kontakt zum Boden zu bekommen. Doch das war nicht möglich.
Die Rechte des Weihnachtsmanns legte sich auf Lillis linke Pobacke. Sie rieb darüber. Seine Haut war ziemlich rau, und das Reiben ließ eine Gänsehaut auf Po und Beinen entstehen. »Bitte!« flüsterte Lilli beschwörend. »Bitte nicht so feste!«
»So feste wie nötig!« sagte der Weihnachtsmann so scharf, dass Lilli zusammenzuckte. Er rieb nun auch über die andere Pohälfte. Lilli kam es vor, als markiere er den Bereich, auf dem er strafen wollte. Sie spannte Po und Beine an und starrte auf den Boden, auf ihre Hände, die sich mit gespreizten Fingern auf dem Boden anstützten. Ihr schien es, als ob ihr Hinterteil anschwelle. Die Hand war davon verschwunden, doch Lilli ahnte wohl, dass sie irgendwo darüber schwebte, bereit jeden Moment nach unten zu sausen.
Doch der Weihnachtsmann hatte es nicht so eilig. »Ich mag keine Feiglinge!« stellte er fest. Lilli musste schlucken. 'Ich will auch kein Feigling sein!' dachte sie. Aber das war ja gerade das, was ihr in den letzten Stunden fast schon die meisten Sorgen bereitet hatte. Und jetzt, wo das schlechte Gewissen plötzlich verschwunden war, trat der Vorsatz, nicht zu schreien und zu zappeln immer mehr in den Vordergrund.
Außerdem war ja Mama noch unten. Lilli wollte nicht, dass sie sie hörte und dann wohlmöglich auch noch nachschaute, was denn dort in Lillis Zimmer vor sich ging.
Lilli spürte, dass ein Ruck durch des Weihnachtsmannes Körper lief. Doch bevor ihr klar wurde, was das bedeutete, klatschte die flache Hand schon mit einigem Schwung auf Lillis rechter Pobacke auf.
Zuerst war sie nur überrascht. Ihr Hinterteil bekam einen Schub und sie musste sich mit ihren Händen dagegenstemmen. Der Weihnachtsmann hatte sie ganz weit unten auf der Backe erwischt, dort wo schon fast die Beine anfingen.
Lilli hatte den Gedanken 'das tut ja gar nicht so weh!' erst zur Hälfte gedacht, als die getroffene Pobacke plötzlich zu brennen anfing.
»AUAAAHHHH!« Lilli schrie hemmungslos auf. Und wie das brannte! Das korrespondierende Bein schnellte nach oben. Ihre rechte Hand löste sich vom Boden, nur um schnell dort wieder hin zurück zu kehren, da sie sofort ein Stückchen weiter nach vorn rutschte.
Schon klatschte es wieder. Diesmal war es die linke Pobacke, die es abbekam. Lilli hatte alles über Tapferkeit vergessen. Auch über ihre Mutter dachte sie nicht mehr nach. Wieder heulte sie auf. Dass es so weh tun würde, hatte sie nicht geahnt.
Und es war erst der Anfang. Der Weihnachtsmann verhaute ihr den Popo in gemächlichem Tempo. Jedes mal wechselte er die Seite. So bekamen beide, sich von Anfang an windende Backen ihren Teil. Lilli strampelte sie ein Baby. Verzweifelt versuchte sie sich zur Seite zu drehen. Doch der Weihnachtsmann hatte sie unter seinem Arm eingeklemmt. Viel Bewegungsfreiheit ließ er ihr nicht.
Tränen rollten Lilli über die Wangen und tropften zu Boden. Sehr bald hielt sie es nicht mehr aus und versuchte dem armen, höllisch brennenden Po mit der Rechten zur Hilfe zu kommen. Dabei rutschte sie weiter vor und wäre mit dem Gesicht bis zum Boden gekommen, wenn der Weihnachtsmann sie nicht gehalten hätte. Doch dies beeinflusste Tempo und Heftigkeit des Ausklatschens nicht. Auch Lillis Hand, die sich bemühte die strafende Hand abzufangen beeinflusste das Geschehen nicht wirklich. Lilli konnte ja deren Zielgebiet nicht sehen. Dafür sah der Weihnachtsmann aber Lillis Hand. Kein Problem für ihn, immer genau dort zu treffen, wo sie gerade nicht war. Und die linke Hälfte des Hinterteils war für sie eh nicht erreichbar.
Und auf der rechten Seite wich der Weihnachtsmann nun gelegentlich auf die Rückseite ihres Oberschenkels aus. Dass entlockte Lilli spitze Schreie, weil die Haut hier sehr viel empfindsamer war als auf den rundlichen Backen.
»Nimm die Hand fort!« sagte der Weihnachtsmann bestimmt, aber mit ruhiger Stimme. Lilli gehorchte natürlich nicht. Doch dann bekam sie drei extra schmerzhafte Hiebe eben auf den Schenkel - begleitet von den Worten: »Nun gut, dann eben hier!«
Jetzt verstand sie. Laut heulend zog sie ihre Hand zurück. »Nein! - Da bitte nicht!« kreischte das nun vollkommen aufgelöste Mädchen. Und der Weihnachtsmann kam ihrer Bitte nach. Doch der nächsten - ebenfalls heulend und flehentlich vorgebrachten Bitte, nach Ende der Bestrafung, entsprach er nicht. Weiter ging es. Nun wieder ungestört. Recht und links! Recht und links!
Schwere Schluchzer erschütterten Lillis ganzen Körper. Mit den Beinen strampelte sie wild. Weniger, um den Hieben auszuweichen, was eh aussichtslos war, sondern einfach, um ein wenig von dem unerträglichen Brennen abzuschütteln. Noch einmal fuhr die Hand nach hinten. Um zu reiben und zu lindern. Doch der Weihnachtsmann wandte sich sofort wieder den Beinen zu. Nein! Dort durfte die Hand nicht hin. Das war ganz klar.
Dann war es plötzlich vorüber. Lilli brauchte eine Weile, bis sie es überhaupt bemerkte. Was nicht hieß, dass sie dann das Strampeln und Winden einstellen konnte. Ihr armer Popo fühlte sich an, wie mit Lava übergossen. Er zuckte krampfhaft. Das Schluchzen nahm jetzt eher noch zu.
Erst als der Weinnachtsmann anfing Lillis Pobacken zu reiben, kam sie wieder zu sich. Immer wieder unterbrochen von Schluchzern und der Notwendigkeit die laufende Nase vernehmlich hochzuziehen, beteuerte sie, nie, nie mehr Geld aus dem Portemonnaie ihrer Mutter zu nehmen, und dass sie es so bald wie möglich wieder zurückgeben würde.
Der Weihnachtsmann hörte sich alles ruhig an. Seine linke Hand lag nun auf Lillis Rücken und die rechte auf einer Pobacke, die nun nur noch ganz kleine Kreisbewegungen ausführte. Hatte Lillis Po sich vorher, durch die erhöhte Aufmerksamkeit, die sie ihm widmete, groß angefühlt, so erschien er ihr nun riesig. Riesig und glühend. Wirklich stillhalten konnte sie ihn immer noch nicht. Sie wollte, dass das Weh dort verschwände und wünschte sich, der Weihnachtsmann würde weiterreiben. Doch den Gefallen tat er ihr nicht. Und die eigene Hand dorthin zu führen, traute sich Lilli dann doch nicht. Also musste sie aushalten. Das ging besser, wenn sie immer weiter versprach, in Zukunft nichts Böses mehr zu machen. Es wieder gut zu machen. Ein ganz braves Mädchen zu sei, usw., usf.
Der Weihnachtsmann räusperte sich. Lilli war sofort Mucksmäuschen still. Nur noch gelegentliches Schiefen war zu hören.
»Du wirst Dich bei Deiner Mutter entschuldigen, Lilli!« sagte er bestimmend.
»Nein!« schnappte Lilli entsetzt. Daran hatte sie ja noch gar nicht gedacht. Das konnte sie nicht.
»KLAAAATSCH!« Das Wort Nein gefiel dem Weihnachtsmann ganz und gar nicht in diesem Zusammenhang.
»AUUUAAAAAAA!« In Lillis Geheul mischte sich einiger Ärger über den überraschenden Schmerz. Auch das gefiel ihm nicht, und so ließ er die Hand noch einmal schwungvoll auf eine krebsrote Backe klatschen. Das dämpfte den Ärger und brachte auch die Möglichkeit einer Entschuldigung bei der Mama in den Bereich des Denkbaren.
Doch ganz aufgegeben hatte Lilli noch nicht. Die Vorstellung alleine trieb ihr die Schamesröte ins Gesicht. »Bitte!« flüsterte sie und drehte den Kopf, um zum Weihnachtsmann hoch schauen zu können. Sein Blick ließ sie verstummen. Keine Chance. Das sah sie gleich. Er schüttelte den Kopf. »Du wirst Dich bei ihr entschuldigen! Da geht kein Weg dran vorbei!« bestärkte er noch einmal seinen Entschluss.
Dann half er ihr hoch. Lilli stand auf wackligen Beinen. Die Jeans waren ihr inzwischen von den Füßen gerutscht. Nur das Höschen spannte sich noch zwischen ihren Knöcheln und brachte sie fast zum Stolpern, als der Weihnachtsmann sie beim Nacken packte und unsanft in eine Ecke schob. »Die Hände bleiben weg vom Po! Verstanden?« fragte er scharf.
»Ja, Weihnachtsmann!« sagte Lilli hastig und ließ ihre Arme neben ihrem Körper baumeln.
»Ich komm gleich wieder! Wehe, Du stehst dann nicht noch genauso in der Ecke wie jetzt!« Und fort war er. Sie lauschte seinen schweren Schritten auf der Treppe, und dann war ihr, als höre sie die besorgte Stimme ihrer Mutter. Seine vernahm sie deutlicher. Die beiden schienen sich angeregt zu unterhalten.
Lilli erlag der Versuchung ihren Po zu inspizieren. Ganz vorsichtig wanderten die Finger von den Hüften auf die Backen. Der Po war wirklich warm. Lilli drehte sich halb um und schaute Petz an. »Du verpetzt mich doch nicht?« flüsterte sie, und dann fing sie richtig an zu reiben. Es sollte nicht mehr weh tun. Doch das Reiben half weniger als sie gedacht hatte. Es lenkte kurzfristig ab - aber sobald sie damit aufhörte, war das unangenehme, wunde Gefühl wieder da. Der Weihnachtsmann hatte aber auch feste gehauen - und lange. Lilli schob die Unterlippe schmollend vor und musste sich mit dem Handrücken über die Augen reiben. Und tapfer war sie auch nicht gewesen. In ihren Ohren klang ihr eigenes, beschämendes Geheul noch nach.
Aber das hatte sie ja auch nicht gewusst, wie sehr Aua das tat. Der Weihnachtsmann hatte ein große Hand. Und er hatte sie ganz doll feste auf ihren Popo klatschen lassen - immer wieder.
Ob der wohl rot war? Sicher, so wie der sich anfühlte. Neugierig drehte sie ihren Kopf nach hinten und streckte den Allerwertesten etwas vor. Das spannte die Haut, und sie sog vor überraschendem Schmerz hörbar Luft ein. »Manno!« stöhnte sie ärgerlich. Doch dann verstummte sie und starrte ihre rotglänzenden Hinterbacken beeindruckt an. Das sah ja ganz anders aus, als in dem Heftchen. Da war der Popo des Jungen nur so blass rot angemalt gewesen. Aber ihrer, der leuchtete ja richtig. Kurz überkam sie die Vision, sie müsse heute noch ins Schwimmbad und die Gabi sei auch da. Lilli beugte sich zur Seite und noch weiter nach hinten. »Oh nein!« seufzte sie. Auch oben auf ihren Oberschenkeln hatte die Hand des Weihnachtsmannes einiges an Rot hinterlassen. Das würde man sehen. Gabi würde sicher Witze drüber machen.
Aber nix da! Auf die war sie sowieso total sauer. Die hatte sie doch erst verleitet. Wozu? Ja, wozu eigentlich? Erst jetzt bewegten sich ihre Überlegungen in die Richtung, die der Weihnachtsmann eigentlich im Sinn gehabt hatte, als er sie in der Ecke abstellte. Ja, ihr Popo brannte so, weil sie Mama Geld aus dem Portemonnaie gestohlen hatte. Wieder überkam sie das schlechte Gewissen, welches sie schon seit Tagen quälte. Und jetzt musste sie sich auch noch bei Mama entschuldigen. Lilli schüttelte traurig den Kopf. Mama würde sehr enttäuscht sein. Ob es ihr der Weihnachtsmann schon gesagt hatte? Lilli lauschte. Unten wurde immer noch gesprochen.
'Sicher hat er!' dachte Lilli und wusste nicht so recht, ob sie das gut oder schlecht finden sollte. Doch dann kam ihr in den Sinn, dass sie ja dann wissen musste, dass Lilli ihre gerechte Strafe schon bekommen hatte. Dazu brauche er ihr gar nichts zu sagen. Tiefe Röte überzog Lillis Gesicht plötzlich wieder. Ihr Geschrei hatte man sicher im ganzen Haus gehört. Hastig und entsetzt wirbelte ihr Kopf herum. »Oh, was für ein Glück!« stöhnte sie, als sie sah, dass das Fester nicht auf Kipp stand. Nicht auszudenken, wenn die ganze Straße mitgehört hätte.
Schwere Schritte auf der Treppe rissen Lilli aus dieser beschämenden Vorstellung. Ganz hastig befreite sie sich von ihrem Höschen. Das hatte sie die ganze Zeit über schon vor gehabt, weil sie fand, dass es albern aussah. Die Tür öffnete sich und Lilli starrte gehorsamst die Wand an. Ihre Arme baumelten vorschriftgemäß neben ihrem Körper.
Sie hörte ihn ein paar Schritte weit in den Raum hineinkommen. Dann stand er still. Lilli wusste wohin er schaute. Obwohl es dadurch noch mehr weh tat, konnte sie nicht verhindern, dass sich ihr Po anspannte. Ganz kurz stieg in ihr die Befürchtung auf, dass der Weihnachtsmann vielleicht mit ihr noch gar nicht fertig wäre, dass noch mehr Hiebe auf sie warteten. Doch sie kam nicht richtig dazu, diese Vorstellung auszuspinnen. Mit überraschend freundlicher Stimme sagte der Weihnachtsmann: »Dreh dich mal um!«
Lilli tat wie ihr geheißen, aber nur ganz langsam. Zuerst ließ sie ihren Blick über den Boden gleiten. Doch als sie sich gänzlich dem Weihnachtsmann zugewandt hatte, wagte sie es zu ihm hoch zu schauen. Der Weihnachtsmann lächelte.
»Komm her!« sagte er munter und hielt ihr die Hände hin. Lilli ging ohne zu zögern. Wenn der Weihnachtsmann lächelte, hatte sie keine Angst vor ihm.
Er nahm ihre Hände und zog sie weiter vor, bis ihre Knie gegen seine Schienbeine stießen. »Und, ist der Popo noch heile?« Er lachte amüsiert und drehte sie zur Seite. »Au!« machte Lilli - aber leise.
»Na, ist ja ordentlich rot!« Er gab Lilli noch einen festen Klaps auf den Hintern. »So, jetzt sofort den Schlafanzug an!« Lilli ließ wieder ein »Au« hören, aber tat wie ihr geheißen.
|