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karl-heinz horst schrieb am 26.11. 2005 um 00:18:07 Uhr über

Weidenkörbchen

Als ich vierzehn Jahre alt wollte ich und ein Junge vom Nachbarhof als Mädchen verkleiden. Ich weiß noch wie wir die Kleider aus der Garderobe meiener Mutter holten und uns gegenseitig darin bewunderten. Wir einigten uns auf ein geblümtes für mich und der Nachbarjunge nahm sich das Sonntagskleid, schwarz und elegant mit grünen Hirschmotiven aufgestickt. Dann holten wir vier Weidenkörbchen, die meine Mutter tags zuvor geflochten hatte und banden sie uns mit etwas Garn, etwas geeigneteres war nicht aufzutreiben, um den Leib. Leider schafften wir es nicht uns fertig anzuziehen, weil mein Vater, ein leidenschaftlicher Gardeoffizier, plötzlich im Zimmer stand, während ich Joachim, so hieß der Nachbarjunge, die Weidenkörbchen umband. Er schrie sofort drauflos, schrie uns nieder, die Atempausen waren zu kurz um sich zu rechtfertigen. Und dann erst, als er Joachim nach Hause geschickt hatte, legte er richtig los. Noch am selben Tag rief er allerhand Leute an und vereinbarte Termine und nannte meinen Namen des öfteren. Jetzt besuche ich die realschule für Soldaten und fühle mich hier sehr wohl, obwohl sie hier Uniformen statt Kleidern tragen.


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