Max Weber
Max Weber ist einer der Gründungsväter der deutschen Soziologie. Er sah sich als Gegner von Karl Marx, der in vieler Hinsicht der Übervater der deutschen Soziologie ist, obwohl er sich selbst nicht als Soziologe sah, sondern als Philosoph und Ökonom. Marx forderte, dass Philosophie nicht nur Interpretation des Bestehenden sein dürfe, sondern Anleitung für die Veränderung, für eine Praxis sein sollte. Sein Antipode Weber hingegen wollte, dass die Soziologie nur beschreibend sein sollte. Gleichwohl sah sich Weber aufgefordert, im Verein für Socialpolitik verändernd einzugreifen. Dies war sein Versuch, der Arbeiterbewegung den Boden zu entziehen. Letztendlich war nicht nur darin sein Handeln von Marx bestimmt, es war auch sein Denken immer von der Gegnerschaft zu Marx bestimmt, was ihn, als Anti-Marxisten quasi, zu einem sehr von Marx bestimmten Menschen machte.
Er versuchte, seine Milieutheorie der Klassentheorie Marxens entgegenzusetzen und hat dabei nicht verstanden, dass Marx keineswegs so dumm war, solche Milieueinflüsse zu übersehen. Marx Klassentheorie war eine sehr bewußt eingegangene Aufrasterung der Gesellschaft nach ökonomischen Kategorien. Marx war sich sehr bewußt, dass gesellschaftliches Bewußtsein sehr wohl von außerökonomischen Faktoren bestimmt ist, aber er klammerte das aus methodischen Gründen in seinem Hauptwerk »Das Kapital« aus.
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