Walter Benjamin
Walter Benjamin in Paris, 1937Walter Bendix Schönflies Benjamin (* 15. Juli 1892 in Berlin; † 26. September 1940 in Portbou) war ein deutscher Philosoph, Literaturkritiker und Übersetzer Balzacs, Baudelaires und Marcel Prousts.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Werk
3 Rezeption
4 Gedenken
5 Schriften
5.1 Buchausgaben zu Lebzeiten
5.2 Sammelausgaben
5.3 Wichtige Einzelveröffentlichungen
6 Literatur
6.1 Einführungen
6.2 Zeitzeugen
6.3 Forschung und Rezeption
7 Weblinks
8 Einzelnachweise
Leben [Bearbeiten]
Walter Benjamin (Pseudonyme: Benedix Schönflies, Detlef Holz) wurde als Sohn des Antiquitäten- und Kunsthändlers Emil Benjamin (1856–1926) und dessen Frau Pauline (1869–1930) (geb. Schönflies) in Berlin-Charlottenburg geboren. Seine Familie gehörte dem assimilierten Judentum an. Walter Benjamin war Bruder von Georg Benjamin und damit Schwager von Hilde Benjamin, zudem Cousin von Gertrud Kolmar und Günther Anders. Seine Kindheit, deren Erinnerungen in der Berliner Kindheit um Neunzehnhundert festgehalten sind, verbrachte Benjamin überwiegend in Berlin. In den Jahren 1905 bis 1907 besuchte er allerdings die Hermann-Lietz-Schule Haubinda, eine Reformschule in Thüringen. Dort lernte er den Lehrer Gustav Wyneken kennen, der ihn tief beeindruckte und zu einem Engagement in der Jugendbewegung veranlasste. Nach dem Abitur 1912 an der Kaiser-Friedrich-Schule begann Benjamin sein Studium der Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau und schloss dort Freundschaft mit dem Dichter Christoph Friedrich Heinle. Im Wintersemester 1912/13 setzte er sein Studium in Berlin fort.
Der Freitod Heinles am 8. August 1914 war ein tiefer Schock für Benjamin. Er widmete dem verstorbenen Freund Sonette und bemühte sich vergeblich, für dessen hinterlassenes Werk einen Verleger zu finden. Die zunehmende Kriegsbegeisterung Wynekens führte 1915 zum Bruch mit seinem Lehrer. Im selben Jahr lernte Benjamin den fünf Jahre jüngeren Mathematikstudenten Gershom Scholem kennen, mit dem er befreundet blieb. 1917 heiratete Benjamin Dora Kellner. Die Ehe hielt 13 Jahre und brachte den gemeinsamen Sohn Stefan Rafael (11. April 1918 – 6. Februar 1972) hervor. Noch im Jahr der Eheschließung (auch, um einer drohenden Einberufung zum Militär zu entgehen) wechselte Benjamin nach Bern, wo er zwei Jahre später mit der Arbeit Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik bei Richard Herbertz promovierte.
Wieder zurück in Berlin, machte Benjamin sich als freier Schriftsteller und Publizist selbstständig. 1921 erschien eine Übersetzung von Baudelaire-Gedichten, der er seinen selbstbewussten Aufsatz Die Aufgabe des Übersetzers vorwegstellte. Seine 1921 erschienene philosophische Schrift Zur Kritik der Gewalt erregte Aufmerksamkeit. Im selben Jahr erwarb er ein Bild Paul Klees mit dem Titel Angelus Novus; nachdem sein Versuch, eine Zeitschrift gleichen Namens herauszugeben, gescheitert war, ging Benjamin 1923/24 nach Frankfurt am Main, um sich dort zu habilitieren. Hier lernte er Theodor W. Adorno und Siegfried Kracauer kennen. Seine Habilitationsschrift Ursprung des deutschen Trauerspiels erwies sich jedoch als zu unorthodox für den akademischen Betrieb; um sich eine offizielle Ablehnung zu ersparen, zog Benjamin sein Habilitationsgesuch 1925 zurück.
1926 und 1927 hielt Benjamin sich in Paris auf, wo er, teilweise gemeinsam mit Franz Hessel, an der Übersetzung der Werke von Marcel Proust (insbesondere Auf der Suche nach der verlorenen Zeit) arbeitete. Sein im Jahr 1924 beginnendes Interesse für den Kommunismus führte Benjamin im Winter 1926/27 nach Moskau, wo er seine Freundin Asja Lacis besuchte. Siehe: Moskauer Tagebuch, und der Aufsatz Moskau, in der Zeitschrift Die Kreatur.[1] Trotz einer zunehmenden Sympathie mit der kommunistischen Bewegung bewahrte sich Benjamin Zeit seines Lebens ein, wie er es nannte, „linkes Außenseitertum“.
Zu Beginn der 1930er Jahre verfolgte Benjamin gemeinsam mit Bertolt Brecht publizistische Pläne und arbeitete für den Rundfunk. 1932 begann er, an einem Buch über seine Kindheit und Jugend zu arbeiten, das zunächst den Titel Berliner Chronik trug und dann zur Berliner Kindheit um Neunzehnhundert umgearbeitet wurde. Zu Benjamins Lebzeiten erschienen jedoch nur wenige Kapitel daraus in der Frankfurter Zeitung.
In den Jahren 1932 und 1933 verbrachte Benjamin den Sommer auf der Baleareninsel Ibiza. Bei seinem ersten Aufenthalt lernte er Jean Selz kennen, mit dem er Drogenerfahrungen austauschte und der später über ihre gemeinsame Zeit publizieren wird. Während des Sommers 1933 verliebte er sich auf Ibiza in die niederländische Malerin Anna Maria Blaupot ten Cate, für die er Agesilaus Santander verfasste. Des weiteren schrieb er auf Ibiza Reiseerzählungen wie Die Fahrt der Mascotte, Das Taschentuch, Der Reiseabend oder Die Kaktushecke. Spanien 1932, In der Sonne, Ibizenkische Folge entstanden aus den Reflexionen Benjamins zur Kunst des Erzählens.
In diesem Haus in Portbou starb Walter Benjamin
Grabmal für Walter Benjamin in Portbou, SpanienDie Machtübernahme der Nationalsozialisten zwang Benjamin, im September 1933 nach Paris ins Exil zu gehen. Hier traf er auch Hannah Arendt, die den fast mittellosen Benjamin unterstützte. Von beiden ist ein reger Briefwechsel überliefert. Finanzieren konnte sich Benjamin fast ausschließlich durch ein schmales Mitarbeitergehalt, das ihm das inzwischen nach New York emigrierte, von Max Horkheimer geleitete Institut für Sozialforschung überwies. In den Pariser Exilsjahren arbeitete Benjamin vor allem an seinem Fragment gebliebenen Passagen-Werk. Außerdem verfasste er den Aufsatz Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, 1936 in der Zeitschrift für Sozialforschung veröffentlicht, und Studien zu Baudelaire.
Von 1937 bis 1939 war Benjamin Mitglied des von Georges Bataille, Michel Leiris und Roger Caillois gegründeten Collège de Sociologie sowie Batailles Geheimgesellschaft Acéphale, obgleich er den Bestrebungen des Collège, den Faschismus mit seinen eigenen Mitteln zu bekämpfen, kritisch gegenüberstand. Ein geplanter Vortrag Benjamins über die Mode konnte wegen des Kriegsausbruchs nicht mehr stattfinden. Benjamin wurde für drei Monate mit anderen deutschen Flüchtlingen in einem Sammellager bei Nevers interniert.
Nach der Rückkehr aus der Haft im November 1939 schrieb Benjamin seinen letzten Text, die Thesen Über den Begriff der Geschichte. Benjamin flüchtete nach Lourdes, von wo er zunächst weiter nach Marseille reiste, bevor er im September 1940 mit Hilfe von Lisa Fittko den vergeblichen Versuch unternahm, nach dem Übertritt über die Grenze nach Spanien zu gelangen und von dort über Portugal mit seinem USA-Visum auszureisen. Im Grenzort Portbou, wo er die Auslieferung an die Deutschen unmittelbar bevorstehen sah, nahm er sich in der Nacht vom 26. auf den 27. September 1940 möglicherweise durch Morphin das Leben. Die einzige Quelle für seinen Suizid ist die mündliche Überlieferung des Abschiedsbriefs[2] an Theodor W. Adorno, den er seiner Mitflüchtenden Henny Gurland diktierte. Den Gefährten wurde auf seinen Tod hin die Weiterflucht ermöglicht.
Entgegen der durch diesen Abschiedsbrief begründeten Annahme, Benjamin habe sich selbst das Leben genommen, gibt es Spekulationen über die Ermordung Benjamins, welche von einem aufgezwungenen Selbstmord bis zur Tötung durch Agenten Stalins reichen.[3]
Werk [Bearbeiten]
Benjamins philosophische Lehrjahre galten neben dem Studium Kants und des Neukantianismus sowie intensiver Beschäftigung mit der Literatur der deutschen Romantik, deren Ergebnisse in seiner Dissertation Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik vorliegen, vor allem der Auseinandersetzung mit jüdischer Religiosität, die ihm in der Freundschaft mit Scholem nahekam.
Sicht aus dem Inneren des begehbaren Walter-Benjamin Memorials des Künstlers Dani Karavan am Friedhof von PortbouDurch die emphatische Beziehung der Philosophie auf die Sprache versuchte Benjamin, den herrschenden naturwissenschaftlich orientierten Erkenntnisbegriff derart umzubilden, dass dieser wieder der Erfahrungen der Theologie mächtig würde.
In den zwanziger Jahren verschob sich die Thematik von Benjamins Texten immer stärker von sprachphilosophischen Gegenständen auf solche der Ästhetik, so mit den Abhandlungen Goethes Wahlverwandtschaften und Ursprung des deutschen Trauerspiels. Nachdem der letztgenannte Text als Habilitationsschrift von der Frankfurter Universität zurückgewiesen worden war, widmete er sich mit Vorrang literaturkritischen Arbeiten. In dieser Wendung drückt sich der antiidealistische, gegen philosophische Systematik überhaupt gerichtete Charakter seines Denkens aus, dessen Intention aufs Konkrete den Werken von Ernst Bloch, Franz Rosenzweig und Florens Christian Rang verwandt ist.
Zunächst zögernd, seit Anfang der dreißiger Jahre immer entschiedener, vertrat Benjamin die Positionen des dialektischen Materialismus; in dieser letzten Phase fanden seine Freundschaften mit Adorno und Brecht einen produktiven Niederschlag. Wie sich Benjamins Konzeption einer „Dialektik im Stillstand“, die das im Fluss Befindliche, Geschichte so anschauen wollte, dass aus den isolierten Details gleichsam physiognomisch die Wahrheit sich entziffern lasse, den offiziellen Versionen der Dialektik als universaler Vermittlung nie beugte, so enthalten auch seine marxistischen Schriften theologische Motive, vorab solche des jüdischen Messianismus. Das Spezifische seiner Philosophie, die Insistenz auf dem einzelnen Daseienden, bestimmt auch ihre literarische Form: in der Einbahnstraße (1928) bediente Benjamin sich des Aphorismus, in Deutsche Menschen. Eine Folge von Briefen (1936) des Kommentars zu überlieferten Texten, in der Berliner Kindheit um Neunzehnhundert (1950) der autobiographischen Skizze.
Dem als Hauptwerk geplanten, unvollendeten Buch über die Pariser Passagen, einer Geschichtsphilosophie des 19. Jahrhunderts, an dem Benjamin seit 1927 arbeitete, hatte er zeitweilig die Form einer surrealistischen Zitatmontage zugedacht.
Bei allem Wandel von Methode und Gegenstand, der sich in Benjamins œuvre dokumentiert, bewahrt es doch seine Kontinuität. Es versucht auf allen Stufen sich von der Hegemonie des Allgemeinbegriffs zu lösen und der Vergötterung des Wesens gegenüber dem Unwesentlichen, des Bleibenden gegenüber dem Vergänglichen und Nichtigen Widerstand zu leisten.
Positiv möchte Benjamin dem von der Philosophie immer Vergessenen, dem Unwiederholbaren, intentionslosen Konkreten gerecht werden, es, wo möglich, „retten“. Wichtige Einsichten in Benjamins Denken verdanken sich der Kritik vorliegender Theoreme. Im Gegensatz zu dem positivistischen, an den Einzelwissenschaften orientierten Modell von Philosophie opponiert die Benjaminsche der ubiquitären Verdinglichung der Sprache zum bloßen Zeichensystem; ihre Erkenntnistheorie, die wesentlich Sprachphilosophie ist, will das in Begriffen nicht Fixierte, überhaupt begrifflich nicht Fixierbare dennoch einholen.
Anders aber auch als die neueren Ontologien, die unabhängig von wissenschaftlicher Verpflichtung zu ausweisbarer Wahrheit das Sein selber ausdenken zu können beanspruchen, ist der Philosophie Benjamins das Bewusstsein wesentlich, dass keine ewigen Wahrheiten existieren. „Entschiedene Abkehr vom Begriffe der ‚zeitlosen Wahrheit‘ ist am Platz. Doch Wahrheit ist nicht – wie der Marxismus es behauptet – nur eine zeitliche Funktion des Erkennens, sondern an einen Zeitkern, welcher im Erkannten und Erkennenden zugleich steckt, gebunden. Das ist so wahr, dass das Ewige jedenfalls eher eine Rüsche am Kleid ist als eine Idee“.[4] Das Besondere, Nichtbegriffliche erweist sich als Substantielles nur, wo es in Konstellationen mit dem Allgemeinen, als ein gesellschaftlich Vermitteltes aufgesucht wird.
„Ausdruck“ ist Benjamin zufolge dasjenige Medium, in dem Sprache über die bloße Signifikation hinausgeht; Sprache als Ausdruck ist – in Benjamins theologischer Terminologie – der Versuch, den „Namen“ zu nennen; ein Versuch, der am ehesten noch in der Kunst hin und wieder gelungen ist. In den Kunstwerken sind Wahrheitsgehalt und Sachgehalt unlöslich aneinander gebunden; Wahrheit gelangt durch sie zur Erscheinung, darin liegt die Provokation der Kunst für die Philosophie, der Benjamin sich immer wieder mit ästhetischen und kunstsoziologischen Arbeiten gestellt hat.
Bedeutend ist vor allem seine Beschäftigung mit dem „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“. Der Titel dieser Arbeit von 1935 ist zu einer Art geflügeltem Wort geworden. Die unbegrenzte Vervielfältigung von Musik, Malerei, ja aller bildenden Künste führt nach Benjamin zum Verlust ihrer Aura. Damit ist auch der veränderte Rezeptionszusammenhang gemeint: Mussten sich die Kunstliebhaber früher in ein Konzert oder in eine Galerie begeben, um ihrer Leidenschaft nachzugehen, so kam es durch die technischen Reproduktionen, seien es Schallplatten-, Radioaufnahmen oder Kunstdrucke, zu einer „Entwertung des Originals“. Wertet Benjamin diese Entwicklung vor allem positiv, so greift Adorno die These auf und kehrt dialektisch vor allem die Regression und den Fetischcharakter der Massenkunst heraus.
Beruhten in der traditionellen Kunst die utopischen Gehalte auf dem schönen Schein, der „Aura“ von Kultwerten, so analysiert Benjamin an der modernen Kunst seit Baudelaire (vgl. Charles Baudelaire. Ein Lyriker im Zeitalter des Hochkapitalismus [1969]) einen fortschreitenden Verfall des Auratischen, mit dem die Kunst – vor allem der Surrealismus und das epische Theater Brechts (vgl. Versuche über Brecht [1966]), auf andere Art der Film (vergleiche Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit) – in den Dienst einer materialistischen Entmythologisierung eintritt und unmittelbar eine Funktion im Emanzipationskampf der Gesellschaft übernimmt.
Diesem gelten auch Benjamins Beiträge zur Geschichtsphilosophie. Seine letzte Arbeit, die Thesen Über den Begriff der Geschichte, ist ein Zeugnis seines „Erwachens aus dem Schock des Hitler-Stalin-Paktes“ (Scholem). Besonders bekannt geworden ist die erste These: Die Theologie sei heute klein und hässlich und habe sich deshalb unter dem Schutzmantel des historischen Materialismus zu verbergen. Wenn der historische Materialismus die Theologie in seinen Dienst nehme, könne er es ohne weiteres mit jedem aufnehmen. Gegenüber der Geschichtsphilosophie des Idealismus mit ihrer vom Marxismus geteilten Fetischisierung des Fortschrittsbegriffs, demzufolge der immanente Verlauf der Geschichte ein bereits fortschreitender sein, selbsttätig und unaufhaltsam aus dem Grauen der „Vorgeschichte“ in menschliche Verhältnisse einmünden soll, fordert Benjamin eine Kopernikanische Wendung, die der jüdischen Lehre des „Eingedenkens“ zu ihrem Recht verhelfen würde.
Philosophie habe den Blick auf die „Trümmer der Geschichte“ und die geschichtlichen Katastrophen zu lenken, auf all das, „was verraten, unterdrückt und vergessen“ wurde. Während die traditionelle Geschichtsphilosophie, zumal in der Hegelschen Gestalt, ihr movens in der Verklärung des Untergangs hat, im Tode des Endlichen das Unendliche, Absolute feiert, ist Benjamins Gegenstand gerade das „Unzeitige, Leidvolle, Verfehlte“, dass Geschichte immer noch in bloßer Naturgeschichte verhalte. Weit entfernt von jeder Apologetik, wird das Denken Benjamins grundiert durch die Trauer des Allegorikers. „Solange es noch einen Bettler gibt, solange gibt es noch Mythos“, heißt es in einem Fragment des Passagen-Werks.
Den „Neuen Medien“ in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg näherte sich Benjamin nicht nur theoretisch, sondern er hat in zahlreichen Rundfunksendungen seine Spuren hinterlassen. Voller Experimentierfreude gestaltete er Sendungen für den Kinderfunk, die Bücherstunde sowie Erzählungen und Hörspiele.
Rezeption [Bearbeiten]
Nachdem Adorno und Scholem nach dem Zweiten Weltkrieg Benjamins Schriften neu, zum größeren Teil erstmalig ediert hatten, vor allem seit 1970 bis 1989 eine umfangreiche, praktisch vollständige Ausgabe seiner Gesammelten Schriften erschienen war, verkehrte sich Benjamins Wirkung in das Gegenteil der Erfolglosigkeit, die sein Schaffen zu Lebzeiten erfahren hatte. Seine Dissertation im Jahr 1920 war von der Fachöffentlichkeit kaum wahrgenommen, seine Habilitationsschrift von der Frankfurter Universität sogar abgelehnt worden. Nach seinem Tod wurde Benjamin zum Anreger verschiedener geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer, die seinen gesellschaftskritischen Impetus wiederaufnahmen.
In neuester Zeit wurde Benjamins Sprachphilosophie als indirekt dem Poststrukturalismus vorgreifend bezeichnet. In den USA wurde Benjamin der akademischen Öffentlichkeit Anfang 1969 durch den von Hannah Arendt herausgegebenen, bearbeiteten und mit einem Vorwort versehenen Sammelband unter dem Titel Illuminations. Walter Benjamin: Essays and Reflections, bekannt.
Gedenken [Bearbeiten]
Berliner GedenktafelAm Berliner Wohnhaus Benjamins in den Jahren von 1930 bis 1933 (Prinzregentenstraße 66, Berlin-Wilmersdorf) befindet sich eine Gedenktafel. Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat vor wenigen Jahren einem von Hans Kollhoff neugeschaffenen Stadtplatz (Leibnizkolonnaden) in der Nähe des Kurfürstendamms den Namen „Walter-Benjamin-Platz“ gegeben.
Ein Gedenkstein zur Erinnerung an Walter Benjamin befindet sich auf dem Friedhof von Portbou. Der israelische Künstler Dani Karavan hat in Portbou außerdem die begehbare Landschaftsskulptur „Passages“ zum Gedenken an Benjamin verwirklicht. Musikalisch wie szenisch wurde Benjamins Tod in der Oper Shadowtime von Charles Bernstein (Libretto) und Brian Ferneyhough (Komposition) verarbeitet.
Für Hans und Lisa Fittko wurde im Januar 2001 in Banyuls-sur-Mer eine Gedenkstätte errichtet, die daran erinnert, dass sie, obwohl selbst in Lebensgefahr, vielen von den Nazis verfolgten Menschen die Flucht nach Spanien ermöglichten. Am Fuße dieser Gedenkstätte beginnt ein Wanderweg, auf dem man in etwa fünf Stunden den alten Fluchtweg, die ehemals nach den Fittkos benannte „F-Route“ von Banyuls nach Portbou/Spanien nachgehen kann. Seit dem 24. Juni 2007 ist dieser Weg offiziell benannt „Chemin Walter Benjamin“ und als historischer Wanderweg markiert.
Schriften [Bearbeiten]
Buchausgaben zu Lebzeiten [Bearbeiten]
Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Verlag A. Francke, Bern 1920
Charles Baudelaire, Tableaux Parisiens. Deutsche Übertragung mit einem Vorwort über die Aufgabe des Übersetzers. Verlag von Richard Weißbach, Heidelberg 1923
Einbahnstraße. Rowohlt, Berlin 1928
Ursprung des deutschen Trauerspiels. Rowohlt, Berlin 1928
Deutsche Menschen. Eine Folge von Briefen. Auswahl und Einleitungen von Detlef Holz [Pseudonym]. Vita Nova Verlag, Luzern 1936
Sammelausgaben [Bearbeiten]
Schriften. Hrsg. von Theodor W. Adorno und Gretel Adorno unter Mitwirkung von Friedrich Podszus. 2 Bände. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1955
Illuminations. Walter Benjamin: Essays and Reflections. Vorwort, Bearbeitung und Hrsg. Hannah Arendt. Schocken Verlag, New York 1969, ISBN 0-8052-0241-2
Gesammelte Schriften. Unter Mitwirkung von Theodor W. Adorno und Gershom Scholem hrsg. von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser. Bände I–VII, Suppl. I–III (in 17 Bänden gebunden). 1. Auflage, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972–1999. Revidierte Taschenbuch-Ausgabe: Bände I–VII (in 14 Bänden gebunden), Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991
Band I/1: Abhandlungen, S. 1–430.
Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik; Goethes Wahlverwandtschaften; Ursprung des deutschen Trauerspiels; Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Erste und Zweite Fassung
Band I/2: Abhandlungen, S. 435–796.
Charles Baudelaire. Ein Lyriker im Zeitalter des Hochkapitalismus, 3 Teile: Das Paris des Second Empire bei Baudelaire, Über einige Motive bei Baudelaire, Zentralpark; Über den Begriff der Geschichte; Selbstanzeige der Dissertation; L'œuvre d'art à l'époque de sa reproduction mécanisée; Notes sur les Tableaux parisiens de Baudelaire.
Band I/3: Abhandlungen, S. 797–1272. Anmerkungen der Herausgeber
Band II/1: Aufsätze, Essays, Vorträge, S. 1–406.
Band II/2: Aufsätze, Essays, Vorträge, S. 407–813.
Band II/3: Aufsätze, Essays, Vorträge, S. 815–1526.
Band III: Kritiken und Rezensionen, 727 S.
Kritiken und Rezensionen 1912–1939/1940; Anhang: Entwürfe zu Rezensionen; Vorschläge für den Besprechungsteil der Zeitschrift für Sozialforschung
Band IV/1: Kleine Prosa/ Baudelaire Übertragungen, S. 1–605.
Band IV/2: Kleine Prosa/ Baudelaire Übertragungen, S. 607–1108.
Illustrierte Aufsätze; Hörmodelle; Geschichten und Novellistisches; Miszellen
Band V/1: Das Passagen-Werk, S. 1–654.
Band V/2: Das Passagen-Werk, S. 655–1350.
Band VI: Fragmente, Autobiographische Schriften, 840 S.
Zur Sprachphilosophie und Erkenntniskritik; Zur Geschichtsphilosophie und Erkenntniskritik; Lebensläufe; Aufzeichnungen 1906–1932; Berliner Chronik um Neunzehnhundert
Band VII/1: Nachträge, S. 1–519.
Band VII/2: Nachträge, S. 525–1024.
Supp. I: Kleinere Übersetzungen. Tristan Tzara, D'Annunzio, Aragon, Proust, Léon Bloy, Adrienne Monnier, Saint-John Perse, Balzac, Jouhandeau, 457 S.
Supp. II: Marcel Proust, Im Schatten der jungen Mädchen, 535 S.
Supp. III: Übersetzung (mit Franz Hessel): Marcel Proust, Guermantes, 596 S.
Écrits français. Présentés et introduits par Jean-Maurice Monnoyer. Gallimard, Paris 1991
Briefe. Hrsg. und mit Anmerkungen versehen von Gershom Scholem und Theodor W. Adorno. 2 Bände. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1955.
Gesammelte Briefe. Hrsg. vom Theodor-W.-Adorno-Archiv. 6 Bände, hrsg. von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1995–2000
Wichtige Einzelveröffentlichungen [Bearbeiten]
Zur Kritik der Gewalt. In: Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik. 1921 (pdf)
Goethes Wahlverwandtschaften. In: Neue Deutsche Beiträge. 1924/1925
Der Surrealismus. In: Die literarische Welt. 1929
Zum Bilde Prousts. In: Die literarische Welt. 1929
Karl Kraus. In: Frankfurter Zeitung. 1931
Franz Kafka. Zur zehnten Wiederkehr seines Todestages. Auszüge in: Jüdische Rundschau. 21. Dezember und 28. Dezember 1934
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. In: Zeitschrift für Sozialforschung. 1936 [franz. Übers.]
Der Erzähler. Betrachtungen zum Werk Nikolai Lesskows. In: Orient und Occident. 1936
Eduard Fuchs, der Sammler und der Historiker. In: Zeitschrift für Sozialforschung. 1937
Über einige Motive bei Baudelaire. In: Zeitschrift für Sozialforschung. 1939
Über den Begriff der Geschichte. In: Walter Benjamin zum Gedächtnis. 1942; Die Neue Rundschau. 1950
Das Passagen-Werk, hrsg. von Rolf Tiedemann, 2 Bände, Suhrkamp Frankfurt am Main 1983 [Taschenbuchausgabe]
Berliner Kindheit um neunzehnhundert. Mit einem Nachwort von Theodor W. Adorno und einem editorischen Postskriptum von Rolf Tiedemann. Fassung letzter Hand und Fragmente aus früheren Fassungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987
Berliner Kindheit um Neunzehnhundert. Gießener Fassung, hrsg. und mit einem Nachwort von Rolf Tiedemann. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000
Literatur [Bearbeiten]
Einführungen [Bearbeiten]
Momme Brodersen: Walter Benjamin. Leben, Werk, Wirkung. (= Suhrkamp BasisBiographie 4). Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-18204-8.
Werner Fuld: Walter Benjamin. Eine Biographie. Rowohl, Reinbek 1990, ISBN 3-499-12675-3
Sven Kramer: Walter Benjamin zur Einführung. Junius, Hamburg 2003, ISBN 3-88506-373-5
Burkhardt Lindner (Hrsg.): Benjamin-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart und Weimar 2006, ISBN 3-476-01985-3
Zeitzeugen [Bearbeiten]
Über Walter Benjamin. Mit Beiträgen von Theodor W. Adorno, Ernst Bloch, Max Rychner u. a. Suhrkamp, Frankfurt 1968 (zuletzt: 1. Auflage der rev. und erw. Fassung, Frankfurt 1990, ISBN 3-518-01260-6)
Theodor W. Adorno: Über Walter Benjamin. Aufsätze, Artikel, Briefe. Suhrkamp, Frankfurt 1970, ISBN 3-518-01260-6
Hannah Arendt: Walter Benjamin – Bertolt Brecht. Zwei Essays. Piper, München 1986, ISBN 3-492-10012-0, wieder in: Menschen in finsteren Zeiten. München 2001, ISBN 3-492-23355-4, S. 179–236
Gershom Scholem: Walter Benjamin – die Geschichte einer Freundschaft. Suhrkamp, Frankfurt 1975, ISBN 3-518-01467-6
Gershom Schole: Walter Benjamin und sein Engel. Vierzehn Aufsätze und kleine Beiträge. Suhrkamp, Frankfurt 1983, ISBN 3-518-57634-8
Geret Luhr (Hg): „Was noch begraben lag.“ Zu W. B.s Exil. Briefe und Dokumente. Beiträge von Dora Sophie B. & Stefan Benjamin, Wilhelm Speyer, Gretel Karplus, Elisabeth Hauptmann, Carl Linfert, Anna Maria Toet Blaupot ten Cate, Hermann Hesse, Asja Lacis, Willy Haas, Max Aron, Werner Kraft, Soma Morgenstern, Karl Otto Thieme, Dora Benjamin (Schwester). - Bostelmann & Siebenhaar, Berlin 2000, ISBN 3-934189-47-4 (Reihe: Akte Exil, 2)
Lisa Fittko: Mein Weg über die Pyrenäen. Erinnerungen 1940/41. Carl Hanser, 1985, ISBN 978-3-446-13948-0
„... wie überall hin die Leute verstreut sind ...“ Walter Benjamin - das Adressbuch des Exils 1933–1940. Herausgegeben und kommentiert von Christine Fischer-Defoy, Koehler & Amelang, Leipzig 2006
Forschung und Rezeption [Bearbeiten]
Wolfgang Bock: Vom Blickwispern der Dinge. Sprache. Erinnerung und Ästhetik bei Walter Benjamin. Vorlesungen in Rio de Janeiro 2007. Königshausen und Neumann, Würzburg 2010, ISBN 978-3-8260-4179-2
Wolfgang Bock: Walter Benjamin – Die Rettung der Nacht. Sterne, Melancholie und Messianismus. Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2000, ISBN 3-89528-260-X
Susan Buck-Morss: Dialektik des Sehens. Walter Benjamin und das Passagen-Werk. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-518-29071-1
Peter Bulthaup (Hrsg.): Materialien zu Benjamins Thesen „Über den Begriff der Geschichte“, Beiträge und Interpretationen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975, ISBN 3-518-07721-X
Jacques Derrida: Gesetzeskraft. Der „mystische Grund der Autorität“. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-13331-4 (Auseinandersetzung um Benjamins Zur Kritik der Gewalt)
Jacques Derrida: Des tours de Babel. In: J. Derrida: Psyché. Inventions de l'autre. Éditions Galilée, Paris 1987, S. 203–237. (in Zusammenhang mit Benjamins: Die Aufgabe des Übersetzers, 1921)
Reiner Dieckhoff: Mythos und Moderne. Über die verborgene Mystik in den Schriften Walter Benjamins. Janus-Presse, Köln 1987, ISBN 3-922607-88-8, zugleich Hochschulschrift Dissertation, Universität zu Köln, 1976
Peter Dudek: Fetisch Jugend. Walter Benjamin und Siegfried Bernfeld – Jugendprotest am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2002
Justus Fetscher: Nach Port Bou. Walter Benjamin in der Literatur. In: literaturkritik.de. Nr. 9, September 2006 – Schwerpunkt: Walter Benjamin (Volltext)
Dominik Finkelde: Benjamin liest Proust. Mimesislehre - Sprachtheorie - Poetologie. W. Fink Verlag, München 2003.
Jürgen Habermas: Bewußtmachende oder rettende Kritik. Die Aktualität Walter Benjamins. (1972). In: Jürgen Habermas: Politik, Kunst und Religion. Essays über zeitgenössische Philosophen. Reclam, Stuttgart 1978 (aktuelle Neuauflage 2006) ISBN 3-15-009902-1, S. 48–95
Christiaan L. Hart Nibbrig (Hrsg.): Übersetzen. Walter Benjamin. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-518-12041-7 (Tagungsband zu einem Kongress zur Theorie der Übersetzung in Lausanne 1993)
Anselm Haverkamp (Hrsg.): Gewalt und Gerechtigkeit. Derrida–Benjamin. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-11706-8
Werner Hamacher: Die Geste im Namen. Benjamin und Kafka. In: Werner Hamacher: Entferntes Verstehen. Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1998, ISBN 3-518-12026-3, S. 280ff.
Ralf Konersmann: Erstarrte Unruhe. Walter Benjamins Begriff der Geschichte. Fischer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-596-10962-0
Rudolf Maresch: GespensterVerkehr. Derrida liest Benjamins „Zur Kritik der Gewalt“. E-Text als PDF
Winfried Menninghaus: Walter Benjamins Theorie der Sprachmagie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-518-28768-0
Pierre Missac: Walter Benjamins Passage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-518-58089-2
Stéphane Mosès: Der Engel der Geschichte. Franz Rosenzweig, Walter Benjamin, Gershom Scholem. Jüdischer Verlag, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-633-54088-1
Marian Nebelin: Walter Benjamin und die Besiegten. Theologie – Verlust – Geschichte. (= Poetica. Schriften zur Literaturwissenschaft, Band 96). Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2007, ISBN 978-3-8300-3035-5
Michael Opitz, Erdmut Wizisla (Hrsg.): Benjamins Begriffe. 2 Bände. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-518-12048-4
Jean-Michel Palmier: Walter Benjamin - Lumpensammler, Engel und bucklicht Männlein. Ästhetik und Politik bei Walter Benjamin, Herausgegeben und mit einem Vorwort von Florent Perrier. Aus dem Französischen von Horst Brühmann, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-518-58536-8
Sandro Pignotti: Walter Benjamin - Judentum und Literatur. Tradition, Ursprung, Lehre mit einer kurzen Geschichte des Zionismus. Rombach, Freiburg 2009, ISBN 978-3-7930-9547-7
Rainer Rochlitz: Le désenchantement de l'art. La philosophie de Walter Benjamin. Gallimard, Paris 1992, ISBN 2-07-072777-7
Tilla Rudel: Walter Benjamin L’Ange assassiné. éd. Menges - Place Des Victoires, 2006
Ingrid Scheurmann und Konrad Scheurmann: Dani Karavan – Hommage an Walter Benjamin. Der Gedenkort 'Passagen' in Portbou. Deutsch / Englisch. Zabern, Mainz 1995, ISBN 3-8053-1865-0
Ingrid Scheurmann: Neue Dokumente zum Tode Walter Benjamins. AsKI e.V., Bonn 1992, ISBN 3-87816-080-1
Wolfgang Schlüter: Walter Benjamin. Der Sammler & das geschlossene Kästchen. Jürgen Häusser, Darmstadt 1993, ISBN 3-927902-85-3
Detlev Schöttker: Konstruktiver Fragmentarismus. Form und Rezeption der Schriften Walter Benjamins. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-518-29028-2
Hermann Schweppenhäuser: Ein Physiognom der Dinge. Aspekte des Benjaminschen Denkens. Zu Klampen, Lüneburg 1992, ISBN 3-924245-24-X
Hermann Schweppenhäuser: Zum Geschichtsbegriff Walter Benjamins. In: Geschichte denken. Lit, Münster 1999, ISBN 3-8258-4176-6, S. 95ff.
Marleen Stoessel: Das vergessene Menschliche. Zu Sprache und Erfahrung bei Walter Benjamin. Hanser, München und Wien 1983, ISBN 3-446-13766-1
Rolf Tiedemann: Studien zur Philosophie Walter Benjamins. Mit einer Vorrede von Theodor W. Adorno. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1965 (2. Aufl.: Suhrkamp, Frankfurt am Main 1973, ISBN 3-518-00644-4)
Rolf Tiedemann: Dialektik im Stillstand. Versuche zum Spätwerk Walter Benjamins. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-518-28045-7
Rolf Tiedemann: Die Abrechnung. Walter Benjamin und sein Verleger. Hamburg 1989, ISBN 3-927623-91-1
Rolf Tiedemann u. a. (Hrsg.): Walter Benjamin 1892–1940. Ausstellung des Adorno-Archivs Frankfurt in Verbindung mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach. (= Marbacher Magazin; Band 55). Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar 1990 (3. erw. Auflage 1991)
Rolf Tiedemann: Mystik und Aufklärung. Studien zur Philosophie Walter Benjamins. edition text + kritik, München 2002, ISBN 3-88377-708-0
Walter Benjamin Archiv (Hrsg.): Walter Benjamins Archive. Bilder, Texte, Zeichen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-41835-1
Leo Truchlar: Walter Benjamin: Das Passagen-Werk. In: Leo Truchlar: Schwelle. Passage. Verwandlung. LIT Verlag, Wien 2006, S. 135ff.
Sigrid Weigel: Entstellte Ähnlichkeit. Walter Benjamins theoretische Schreibweise. Fischer, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-596-12964-8
Sigrid Weigel: Walter Benjamin. Die Kreatur, das Heilige, die Bilder. Fischer, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-596-18018-9
Weblinks [Bearbeiten]
Commons: Walter Benjamin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Walter Benjamin – Zitate
Literatur von und über Walter Benjamin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Levke Harders: Tabellarischer Lebenslauf von Walter Benjamin im LeMO (DHM und HdG)
Internationale Walter-Benjamin-Gesellschaft
ub.fu-berlin.de Linksammlung bei der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
Kapitalismus als Religion Wolfgang Palaver über einen nachgelassenen Text Benjamins
Benjamin nach der Moderne Aufsatz von Reinhard Markner
Die Rolle der Allegorie für Walter Benjamins Methode Aufsatz von Stefan Kappner
Who killed Walter Benjamin Dokumentarfilm von David Mauas
Gedenktafel in Berlin-Charlottenburg
Loopspool Hörspiel über Walter Benjamin von Ammer & Console
Einzelnachweise [Bearbeiten]
1.↑ Cornelia Niedermeier: Die Bibliothek der Diaspora. In: Der Standard, 7. März 2009.
2.↑ Originaltext im Französischen und deutsche Übersetzung.
3.↑ Ein Tod mit vielen Zwischenstufen. In: Die Tageszeitung vom 7. November 2005. Vgl. The Missing Briefcase. In: Frankfurt Allgemeine Zeitung vom 25. Juni 2001 (engl. Übersetzung).
4.↑ GS V, 578.
Normdaten: PND: 118509039 (PICA) | LCCN: n80036695 | VIAF: 46757196 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Benjamin, Walter
ALTERNATIVNAMEN Benjamin, Walter Bendix Schönflies (vollständiger Name); Schönflies, Benedix (Pseudonym); Holz, Detlef (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller, Kritiker und Philosoph
GEBURTSDATUM 15. Juli 1892
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 26. September 1940
STERBEORT Portbou
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Benjamin“
Kategorien: Walter Benjamin | Philosoph (20. Jahrhundert) | Vertreter der Kritischen Theorie | Soziologe (20. Jahrhundert) | Autor | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (Deutsch) | Literaturkritik | Sachliteratur | Übersetzung (Literatur) | NS-Opfer | Deutschsprachiger Emigrant zur Zeit des Nationalsozialismus | Person (Berliner Wissenschaft) | Deutscher | Geboren 1892 | Gestorben 1940 | Mann
|