Die Waldsterben-Forschung wurde eingestelt mangels Waldsterbens. So sagte einmal ein schlauer Mensch. Ich nahm diese Aussage zunächst mit Verwunderung zur Kenntnis. Die Fakten sprachen aber dafür: Junge Fichtenbäumchen wurden von Wissenschaftlern in einem sünd-teuren Forschungsprojekt in kleine Töpfe gesetzt. Die Bäumchen ließen sich Sonne, Regen, Frost, Hitze und verschiedenen Luftschadstoffen aussetzen. Vorbild waren zunächst aufgezeichnete Klimadaten des Bayerischen Walds, aus einer Zeit mit besonders heftigem Waldsterben. Viel Sonne, Frost, kaum Regen und im Experiment noch keine Schadstoffe. Zum Erstaunen der Experten gingen die meisten Bäume ein. Viele Jahre später hatte ein Gärtner in unserem Garten einen Nadelbaum gepflanz. An einem trockenen, kalten Wintertag besuchte er seinen Zögling. Er nötigte uns, den Baum mitten im Winter tüchtig zu gießen, damit er nicht eingeht. Mit Begründung: Wenn die Sonne scheine, laufe in den Nadeln die Fotosynthese. Die verbrauche Wasser, und wenn das Wasser fehle, vertrockne der Baum. Irgendwie verständlich. Von dem Waldsterben-Experiment wusste der Gärtner nichts. Das sei halt allgemein bekannt im Gatenbau. Ein Hoch unseren hoch dekorierten Wissenschaftlern! Vielleicht sollten die statt Doktorarbeit mal eine Gartenbaulehre machen!