Es ist hier nun wol auch der Ort, um den Inhalt eines Märchens anzugeben, welches ich leider nicht in der Vollständigkeit erfahren konnte, daß es schon an und für sich ein Interesse bei dem Leser erregen würde. Mit seiner Eisenstange bestätigt es auf auffallende Weise, was Finn Magnusen über die Verwandtschaft des heiligen Christoph mit Thor angeregt hat, und was J.W. Wolf veranlaßte, nachzuweisen, daß auch in Deutschland das Volk durch die Darstellung dieses Heiligen an Donar erinnert wurde, wenn auch der Mythus, der hier den Uebergang bahne, „in der Sage, im Märchen uns verloren“ sei. Der „dicke Christoffel“, wie er von einem Knaben aus Sieber genannt wurde, ist in meinem Märchen ein Schmied, wenn auch ein Goldschmied. Woher er als Goldschmied die Eisenstange bekommt, bleibt dunkel, genug, er geht mit ihr auf Reisen und prügelt mit ihr ein Männchen, das ihm begegnet und dem gleichfalls überirdische Kräfte beiwohnen, so gewaltig, daß dieses ihn schließlich auffordert, in drei hintereinander liegenden Höhlen drei Prinzessinnen von neun Drachen zu erlösen. Wirklich schlägt der dicke Christoph alle neun Drachen mit seiner Eisenstange nieder, verlobt sich mit der ersten Prinzessin, wird aber dann auf eine nicht zu ermittelnde Weise noch einmal von ihr getrennt, gibt sich bei einen Goldschmied in Arbeit, beweist, als die drei Prinzessinnen einmal vor dem Laden des Goldschmieds vorbeikommen, durch Vorzeigung der Eisenstange, daß er ihr Erlöser ist, und heirathet seine Verlobte.
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