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Die Leiche schrieb am 22.8. 2009 um 02:55:52 Uhr über

Wahltag

Die NPD war nicht zur Wahl zugelassen worden, und hatte davor gewarnt, am Wahltag auf die Strasse zu gehen - weil, das würde man sich nicht gefallen lassen ! Die Bundeswehr und die Streitkräfte der Nato entfalteten daraufhin eine lebhafte Offensive, die vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westphalen erhebliche Fortschritte erzielen konnte. Trotzdem wurde bei Osnabrück ein Nahverkehrszug von Freischärlern angehalten und alle Insassen in einem Obstgarten erhängt. Das Rote Kreuz stellte seine humanitäre Hilfe im Münsterland daraufhin ein. In Berlin hatte ein Selbstmordattentäter den U-Bahnhof Friedrichsstrasse in die Luft gesprengt. Entgegen ersten Meldungen gab es nur 114 Tote und 87 Schwerverletzte. Am Wahltag selbst wurden aus Wedding und Neukölln heftige Strassenkämpfe gemeldet - seit den frühen Morgenstunden war das Maschinengewehr- und Granatfeuer zu hören. Um den Schutz der Wahl und der Wahlbeobachter der UNO und sonstiger Menschenrechtsorganisationen zu gewährleisten wurden kurzfristig die Wahllokale zu »Wahlstationen« zusammengelegt, die jeweils von mehreren Kompanien von Regierungstruppen bewacht wurden. Aus entlegenen Dörfern wurden Konvois organisiert. Das Militär transportierte die Wähler teilweise in gepanzerten Fahrzeugen zu den Wahlstationen und wieder zurück. Zunächst hieß es, daß an 182 Wahlstationen bewaffnete Zwischenfälle zu verzeichnen gewesen wären, doch dann wurde diese Zahl seitens der Regierungsparteien auf 78 korrigiert. Internationale Beobachter bezweifelten diese Zahl. Kritik wurde ebenfalls laut an den vielfachen Wahlbündnissen, die faktisch jede Stimme zu einer Stimme des Regierungslagers werden lasse. Trotzdem überwogen am Abend des Wahltages die Stimmen, die es einen »guten Tag für Deutschland« nannten, daß die Wahl überhaupt planmässig durchgeführt werden konnte. Millionen von Deutschen hätten gegen den Terror der Freischärler aufbegehrt. Kritische Stimmen wurden jedoch lauter, als sich Bundeskanzler Üzkür bereits zum Wahlsieger erklärte, noch bevor der Bundeswahlleiter ein vorläufiges Endergebnis mitteilte. Üzkür erklärte vor dem diplomatischen Corps, die Bekanntgabe des amtlichen Endergebnisses zögere sich 1-2 Wochen hinaus, aus technischen Gründen, wie es hieß. Der frühere Aussenminister Gysi, der als härtester Konkurrent Üzkürs um das Amt des Regierungschefs gilt, erklärte sich seinerseits zum Wahlsieger, obwohl es Gysis Linkspartei nicht gelungen war, die Durchführung der Wahl durch eigene Beobachter in Bayern und weiten Teilen von Baden-Württemberg zu kontrollieren, da diese Regionen größtenteils in den Händen der Aufständischen von der Südallianz sind, die sich zwar von der illegalen NPD grundsätzlich distanziert, aber mit ihr strategisch kooperiert. Üzkür beklagte schon mehrfach, daß das Bier, mit dessen Verkauf auf dem Schwarzmarkt die Waffenkäufe der NPD zu einem erheblichen Teil finanziere, eindeutig aus süddeutschen Brauereien stamme, während die NPD der Südallianz immer wieder große Kontigente an Zigaretten und anderen illegalen Drogen zukommen lasse. Diese Umstände lassen internationale Beobachter inzwischen erheblich daran zweifeln, ob wirklich von einer freien Wahl gesprochen werden könne. Aus dem Umkreis der Linkspartei wird befürchtet, daß sich die Anhänger Gysis, die ihre Waffen nur teilweise abgegeben hatten, erneut zusammenrotten und den bewaffneten Kampf gegen die Zentralregierung Üzkürs wieder aufnehmen könnten.


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