Man hatte sich ja daran gewöhnt, daß die Streifenwagen der Polizei mit Werbeflächen versehen waren, und so nebenbei für Aral, die Die Riester-Rente der Deutsche Bank und die Karriere bei der Bundeswehr geworben wurde. Und so war es auch naheliegend, in Wahlkampfzeiten den Parteien die Möglichkeit zu eröffnen, gegen ganz normale Bezahlung und streng nach dem Proporz, nach dem auch die Sendezeiten in den öffentlich-rechtlichen Medien verteilt wurden. Schließlich, so dachte man sich, würde das auch die Integration zwischen Parteien, Polizeiorganen und Sicherheitsbehörden, und der Demokratie, die sie doch schließlich tagein tagaus bei den Demonstrationen der Arbeitslosen und von der Inflation verarmten fördern würden. Doch man hatte nicht mit den Plakaten der NPD und deren fremdenfeinliche, diskriminierende Parolen wie »Kinder statt Zuwanderung« und »Heimkehr statt Einbürgerung« gerechnet, die schließlich sogar zu Farbbeutelattaken globalisierungskritischer Autonomer führten. Gegen die Täter wird wegen Behinderung demokratischer Wahlen vom Verfassungsschutz und dem Bundeskriminalamt ermittelt - mehrere Haftbefehle wurden bereits erlassen.
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