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Höflich schrieb am 18.12. 2006 um 09:51:15 Uhr über

Wachsgesicht

Es gibt im Lexikon der ästhetischen Grundbegriffe (sonst größtenteils ein hervorragendes Werk! Sehr zu empfehlen, für alle unsere Vielverdiener!) einen Artikel, nämlich den über die Allegorie, da stehen einem die Haare zu Berge, wenn man den liest. Anselm Haverkamp (mir zumindest des Namens nach bekannt) und eine Frau (Frollein?) Bettine Menke (nie gehört) vermögen es dort, den Leser, ich muss festhalten: den einigermaßen kundigen Leser, in solch tiefe Verwirrung zu stürzen, daß der Tag für ihn unrettbar verloren geht. Es geht das Klischee, daß an Universitäten Lehrende beim verfassen eines Textes dahin tendieren, an sich von seinem Wesen her schwer verständliches bewußt noch viel unverständlicher zu machen. Den Eindruck habe ich selbst selten, es kommt mitunter vor, aber es kam noch nie in dem Maße vor, wie es bei meiner verzweifelten Lektüre des Artikels über die »Allegorie« in jenem Lexikon vorkam.
Eine solche Häufung von dahingeschmissenen Insinuierungen und dunklen Stellen in einem derart verworrenen Satzbau (der nicht anders als kunstvoll intendiert gewesen sein kann) habe ich meinen Lebtag noch nicht gesehen. Sinn und Aussage zerfließen einem da geradezu wächsern in den Händen.


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