- In Estland gibt man heiße Asche auf die Fußstapfen einer des bösen Blicks verdächtigen Person, wenn sie fort geht.(1)
- Um das Heimweh der Magd zu verscheuchen, werden ihre Füße mit Asche bestreut. (2)
- Da sich in der Asche eine Fußspur leicht abdrückt, wird sie bei den verschiedensten Völkern ausgestreut, um festzustellen, ob an einem gewissen Orte Geister, Dämonen oder Hexen erscheinen. Gewöhnlich haben die beiden ersteren Vogelfüße. (3)
- Ist in einem Aschenhäufchen am anderen Morgen ein Grübchen sichtbar, stirbt bald ein Hausgenosse. (4)
- Aus der heidnisch-deutschen Mythologie stammt die Auffassung, daß die eigentliche Opferspeise den Gottheiten gehört, die Aschenreste hingegen den niederen Geistern. Die Hunde der wilden Jagd fressen, wenn sie in der Menschen Wohnung gelaufen kommen, ein ganzes Jahr nur Asche. (5) Dem geisterhaften Holzfräulein werden Aschenkuchen hingestellt. (6)
(1) Seligmann, Blick, 2,241
(2) Grohmann, Aberglauben, 145
(3) Scheftelowitz, Altpalästinensischer Bauernglaube, 13
(4) Meyer, Baden, 484
(5) Ranke, Sagen 83f et.al.
Schönwerth, Oberpfalz 2,377
(cf. Bächtold-Stäubli, HDA 1, 1927)
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