Schon seit ein paar Stunden auf Autobahn Sieben,
vom Meer, aus den Bergen, nicht lange geblieben,
da endlich das lang schon erwartete Schild
mit dem weltberühmten alten Kirchenbild.
Es sagt zu den Fremden: Fahrt hier doch mal raus!
Zu mir aber sagt es: Du bist zu Haus.
Denn dort, wo die freundlich bewaldeten Höhen
in ebenes, fruchtbares Land übergehen
und wo hoch vom Harz her die Innerste eilt
und mit andern Wassern sich vereint und teilt,
da steht jene Stadt, die ich kenne und mag,
zu der ich ganz leise Heimatstadt sag.
Mein Hildesheim ist keine Fachwerkromanze,
der sinnlose Weltkrieg zerstörte das Ganze.
Es ist keine Großindustriemetropole,
denn unter ihm liegt weder Öl noch Kohle.
Zur Weltstadt ernenn ich es höchstens im Scherz;
doch weltoffen ist es, und es hat Herz.
Museen und Kirchen voll uralter Schätze,
geschäftig belebt die historischen Plätze,
mit Wurzeln, so tief in das Erdreich gegraben -
die Tausendjährige wird Zukunft haben.
So sprosse aus niemals verdorrendem Keim,
der Rose am Dom gleich, mein Hildesheim.
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