mcnep schrieb am 8.8. 2007 um 11:26:13 Uhr über
Vokabular
Sozusagen der Haarschnitt der Sprache.
Ich finde mcneps Vergleich sehr treffend. So wie sich bei jedem
auf dem Kopf Haar- und Nichthaarbereiche naturgegeben oder
durch Bearbeitung ganz individuell zu einer Struktur anordnen,
die gemeinhin als Haarschnitt oder Frisur bezeichnet wird, eignet
sich auch jeder aus der Hoch- und Umgangssprache ein persönliches
Vokabular an. Das auch dieses immer bestimmt wird durch
natürliche Beschränkungen zum einen, aber auch individuelle
Vorlieben zum anderen, das zu zeigen, dafür sind Blasterbeiträge
ein hervorragendes Beispiel.
Auch läßt mich Form und Inhalt vieler Beiträge mühelos eine
zugehörige Frisur assoziieren.
Auf Beiträge passend zu natürlichen oder rasierten Vollglatzen will
ich hier nicht weiter eingehen, ich denke, jeder ist solchem Müll
hier schon zu oft begegnet.
Die Wichs- und Pornofraktion mit ihren Texten ruft mir eindeutig
das Bild fettiger verschwitzter Schnittlauchlocken vor Augen.
Die Erziehungsprügler und Lederhosenfetischisten lassen mich
spontan an Stoppelhaarschnitt und Kochtopffrisur denken.
Artverwandt aber doch andes: die Lederladies: streng nach
hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden, Typ englische
Domina.
Wieso mir zu den Sporenreitern ausgerechnet "Seitenscheitel
rechts und Rotzbremse" einfällt? Keine Ahnung.
Die Punker natürlich mit buntgefärbter Irokesenbürste.
Der Hase: Karl-Marx-Frisur inclusive Rauschebart, nur wird davon kein
Gesicht eingerahmt. Ganz im Gegenteil.
Tullipan: So viel Haare, dass sonst kaum was zu erkennen ist.
Unser Blaster-Aquariums-Direktor? Wild wuchernde Mähne und
natürlich Vollbart.
Und mcnep selbst? Nun ja, vielleicht am ehesten eine hochtoupierte
Dauerwelle, die, aus der Nähe betrachtet, ein wenig an eine dichte
weibliche Schambehaarung erinnert.
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