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hikE schrieb am 29.4. 2005 um 19:22:49 Uhr über

Vogelperspektive

Der Ornithologe nennt das Gegenposition zu dieser Perspektive - sodenn es sich dabei um einen gesichteten Vogel handelt - »überhin«.

»Tausend zweihundert vierundsiebzig Kraniche überhin« sagt der Ornithologe dann - und verrenkt sich die Nackenwirbel hinter seinem Fernglas oder Spektiv, um auch noch den tausend zweihundert fünfundsiebzigsten Kranich zweifelsfrei an Merkmalen wie dem Krallenabspreizwinkel während des Flügel-Abwärtsschlags zu bestimmen, denn nur dieser Abspreizwinkel lässt den Blick auf die basale Färbung des Zehengrundgliedes zu, das bei Grus grus, dem Grauen Kranich, tendenziell zwei Schattierungen dunkler gefärbt ist als bei Grus grus krafti, der Marburger Unterart des Grauen Kranichs.

Amüsiert sich der harmlos durch die Gegend fliegende Vogel mit dem rosa Fleck am Zeh, wenn er aus der Vogelperspektive die Ornithologen erspäht, die in Überhinperspektive aufgestellt sind? Oder klappt er womöglich seinen abgespreizten Zeh schnell an, damit er nicht erkannt und als was besonders Seltenes in den Marburger Vogelkundlichen Mitteilungen ausgewiesen wird? Der Seltenheiten-Ausschuss fasst sich jedenfalls nicht selten an den Kopf, wenn Marburg »völlig obskure Laute« und »fleischfarbene Beine« meldet.

Auch das ist durchaus eine Vogelperspektive, nämlich eine, bei der man einen Finger sich der Stirn nähern sieht.


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