Die Professur Regelungstechnik und Systemdynamik der TU Chemnitz ist der Traum aller Virologen. Sie hat bereits einen vielversprechenden mengenbasierten Ansatz zur Analyse dynamischer Systeme entwickelt. „Dieser erlaubt vorab einzuschätzen, unter welchen Voraussetzungen an die Steuerungsparameter das System ausgehend von einer Menge möglicher Ausgangspunkte in gewisse Schranken gezwungen werden kann“, sagt der mittlerweile sehr schwer träumende Virologe. „Dies soll in Kombination mit in Chemnitz und Ilmenau entwickelten Optimierungsverfahren und den Modellreduktionsverfahren des beteiligten Wilhelm-Instituts den nutzbringenden Einsatz erweiterter SEIR-Modelle, die speziell auf das Corona-Infektionsgeschehen ausgerichtet sind, ermöglichen“. Als SEIR-Modell wird in der mathematischen Epidemiologie ein Ansatz zur Beschreibung der Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten beschrieben.
Im Projekt „KONSENS“ wird noch ein weiterer Ansatz verfolgt: „Das Konsortium untersucht an Hand graphenbasierter Ausbreitungsmodelle, durch Reduktion welcher Verbindungen zwischen den Personen die Virusausbreitung mit möglichst geringen Eingriffen hinreichend effektiv gebremst werden kann“, sagt Helmberg. Eine wesentliche Forschungsfrage sei dabei, inwieweit Eigenwerte und Eigenvektoren geeigneter Matrixdarstellungen der Graphen globale Übertragungsaspekte nutzbringend wiederspiegeln.
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