Bei der Beerdigung heute habe ich meinen mythenumraunten verloschenen Vetter wiedergetroffen. Er ist sozusagen vollzeitschizophren beschäftigt. Irgendwie habe ich mir das schlimmer vorgestellt. Also sichtbarlicher. Trippeln, verwaschene Sprache, aufgedunsen, klar, das volle Programm, aber eigentlich konnte ich mich ganz gut mit ihm unterhalten, zumal die Gespräche einfach da ansetzten, wo sie vor etwa zwanzig Jahren eingefroren sind, ein Berufsleben, das unsere Interessen hätte auseinanderdividieren können, gibt es bei uns zum Glück ja nicht. Mit Kommunikationsmodell II bin ich gut gefahren: Eigene Probleme betonen, anderer Probleme ignorieren. Wem es schlecht geht, der hört oft gerne, daß andere auch nicht glücklich sind.
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