Verwirrung im Kleinstaat Ebigong. Unter Berufung auf mehrere unabhängige Agenturen berichtet das Ebigonger-Tagblatt von mehreren umherirrenden Menschen, darunter eine in einen dicken Mantel gehüllte Frau, der nachgesagt werde, Madonna zu sein und eine Kommission aus Vertriebsmitarbeitern der Firma Ebishop. Die Umherirrenden hätten angegeben, das Grenzdorf Pflaumendorf zu suchen. Mangels Hinweisschilder und aufgrund massiver Unkenntnis in der Bevölkerung sei man jedoch vollkommen ratlos, wo sich der Ort befinde.
Unterdessen meldete sich in einer wenig vertrauenswürdigen Quelle die mutmaßliche Sprecherin des Pflaumendorfs, Lara Melara, zu Wort, indem sich darum bat, den aufgrund der Dankeszeremonien entstandenen Medienhype um das Pflaumendorf umgehend zu beenden. »Pflaumendorf lebt von seiner Abgeschiedenheit und Unbekanntheit«, wird sie zitiert. »Es kann und darf nicht sein, daß unsere Jahrhunderte alten Traditionen, die im Übrigen höchste Konzentration und geistige Isolation erfordern, durch ein derartiges Medienspektakel und profitgierige Konzerne gefährdet werden.«
Frau Melara kündigte an, den Schutz des Pflaumendorfs, falls notwendig, vor dem Europäischen Gerichtshof einzuklagen. Eine Konfrontation der Pflaumendörfler mit Markt und Madonna käme einem Genozid gleich und müsse unterbunden werden, koste es, was es wolle.
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