Versteck

in gedanken. beim abendbrot hab ich oft namen von vaters kollegen zusammenhanglos ausgesprochen, um ihm ein bisschen näher zu sein. er war zwar da, aber trotzdem weit weg. und mit den reizworten war er sekundenlang bei mir. erzählt hat er trotzdem nix, nur mich verdutzt angeschaut mit seinen blauen augen. es funktionierte auch nicht jeder name. es musste die wahrscheinlichkeit einer message enthalten sein, einer nachricht, die er so nicht schon woanders gehört hatte. news eben, auf die nur ich zugriff haben konnte. schließlich hatten die kollegen kinder. einige der kinder gingen mit mir zur schule. aber da interessierten ihn auch nicht immer alle. per try & error tastete ich mich in seine gedanken vor ohne jemals tatsächlich in ihnen vorzukommen. als aber seine arbeit in meinem unterrichtsstoff vorkam, musste die gesamte klasse seinen film sehen - nicht etwa in biologie wie es bei einem film über photosynthese anzunehmen gewesen wäre, sondern in physik. mein biolehrer wäre nie bereit gewesen, seine unterrichtszeit mit einem x-beliebigen video zu vertun, nur weil es der vater eines schülers gedreht hat und es landesweit eingesetzt wurde. die beiden waren schon ein traumpaar.