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Stadtmensch schrieb am 27.11. 2010 um 07:07:09 Uhr über

Verstädterung

Auch ich bin ein Opfer der Verstädterung - oder sollte ich besser sagen, ich lasse mich freiwillig opfern? Denn letztlich kommt es zur Verstädterung ja nur, weil Millionen von Lohnsklaven aktiv in eine Region ziehen. Jedenfalls macht die Stadt krank, das ist sogar wissenschaftlich belegt. Man hat über Jahrzehnte hinweg die Statistiken für Herzprobleme, Psychosen und andere Krankheiten zwischen Stadt- und Landbewohnern verglichen und eine deutlich höherer Anzahl von Erkrankungen bei Stadtmenschen festgestellt, insbesondere sehr stark bei psychischen Krankheiten.

Ich selbst habe es auch satt, in einem Hühnerkäfig aus Beton zu leben. Und nun würde ich gern aufs Land ziehen. Nur komischerweise arbeitet die Wirtschaft gegen die Landbewohner. Privatisierungen sorgen dafür, dass »nicht-rentable« Gegenden strukturell vernachlässig werden, d.h. Bahnstrecken bzw. öffentliche Verkehrsmittel lahmgelegt und schnelles Internet nicht angeboten werden. Die Industrie trägt zusätzlich zur Verstädterung bei. Ist ja auch klar. Denn Verstädterung ist ganz im Sinne des Profits. Wo Lohnsklaven sich auf kleinem Raum konzentrieren, da kann man den Mechanismus des Ausbeutens besonders gut anwenden. Es wird absichtlich die Konkurrenzsituation unter Arbeitern gefördert, um die Löhne zu drücken und Menschen in Abhängigkeiten zu pressen.

O Buschmann! Ich lebte gern, wo du lebst. Ich wäre gern wie du.


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