Vedische Astrologie
Die alte Wissenschaft des Jyotish offenbart die subtilen Einflüsse, die zu uns aus
dem Universum kommen. Die besonderen Umstände, in die wir hineingeboren
werden, sind das Resultat unserer Karmas von früheren Geburten. Das will nicht
heißen, dass wir hilflos sind oder nichts tun können um unsere Umstände zu
verändern; aber die äußeren Ereignisse unseres Lebens werden von unseren
Handlungen aus der entfernten Vergangenheit bewegt. Dies zu wissen, hilft uns,
unsere jetzigen Bedingungen zu akzeptieren und danach zu streben, die Zukunft
durch die Handlungen in diesem Leben in einem besseren Licht zu formen. Das Ziel
des Lebens ist es, jenseits aller äußeren Begrenzungen zu gehen und zu jenem
ursprünglichen Selbst zurückzukehren, das unsere wahre Natur ist. Durch Jyotish
können wir eine bessere Einschätzung bekommen, wie wir dieses Ziel erreichen.
Der wohl wichtigste Unterschied zwischen dem indischen und dem westlichen
System liegt darin, daß dem Mond im indischen System eine weitaus bedeutendere
Stellung zuerkannt wird. Das weibliche Prinzip wird wesentlich höher bewertet, man
könnte sogar sagen, daß die vedische Astrologie eine Mondastrologie ist und nicht
- wie die westliche - eine Sonnenastrologie. Dies drückt sich schon in der
Verwendung des siderischen Tierkreises aus, der auf der Position des Fixsternes
Spica (0° Waage) basiert, während der im Westen benutzte, tropische Tierkreis
sich am Stand der Sonne orientiert. Der Unterschied, der sich zwischen den beiden
Tierkreisen ergibt beträgt zur Zeit fast 24 Grad und wird als Ayanamsa bezeichnet.
Alle Planeten werden also um 24 Grad zurückversetzt.
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