Veden
Veda (Vedische Schriften)
Das heilige Wissen. Von 'vid', wissen. Der Veda gilt als 'apauruseya', übermenschlich. Das heilige Wissen ist ewig,
es existierte schon vor der Schöpfung und es wird auch nach der Vernichtung aller Universen weiterbestehen, so
heisst es. Die Veden gliedern sich in vier Abteilungen.
1. Rg-Veda, der Veda der Verse,
2. Sama-Veda, der Veda der Gesänge,
3. Yajur-Veda, der Veda der Opfersprüche und
4. Atharva-Veda.
Die Upanisaden oder Vedanta (Ende des Veda) sind ein Teil des Veda. Ausser den genannten Schriften des Veda
im engeren Sinn oder Sruti (Offenbarung durch den göttlichen Klang), zählen die Inder zum Veda noch eine
grössere Anzahl weiterer Schriften, die sie Smrti (Erinnerung) nennen. Dazu gehören nach Madhusudana Sarasvati
(1'100 n. Chr.) Schriften über Lautlehre, Dramatik, Erklärung der Mantrabegriffe, ein Wörterbuch über die
Synonyme, Schriften über Metrik, Astronomie, Zeremoniell, Hausleben, Initiation, Logik, Opfer, Recht und Sitte,
Geschichte, Yoga, Gottesverehrung, Medizin, Liebesleben, Kriegswissenschaft, Gesang, Tanz, Musik,
Lebensklugheit, Pferdebehandlung, Handwerk, Kochkunst und die »übrigen vierundsechzig Künste« usw. Vor allem
gehören noch dazu die den Veda erklärenden achtzehn Puranas (Das Wort Purana heisst alt, von den
Caitanya-Bhaktas wird es mit 'purna', göttliche Fülle, in Zusammenhang gebracht). Von den Puranas stehen den
Bhaktas das Bhagavata-purana, Visnu-purana, Padma-purana, Naradiya-purana, besonders nah. Auch die
Bhagavad-gita oder Gita-upanisad steht dem Bhakta sehr nah.
Gott sprach: "Im Laufe der Zeit, zur Zeit der Weltauflösung, ist die Stimme, (die Sprache, das Wort) die als Veda
bekannt ist, verlorengegangen. Sie wurde zuerst von Mir dem Brahma, dem Schöpfer gelehrt. Von ihm wurde es
seinem Sohne Manu überliefert und von diesem den anderen grossen Rsis." (Bhagavatam, Uddhava-gita)
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