Meine erste Vaginalsprengung bekam ich mit 16. Volker war ein Jahr jünger als ich und furchtbar schüchtern, aber das absolute As in Naturwissenschaften. Ohne ihn wäre ich bestimmt in der Schule durchgerasselt. An einem Wintertag war ich gerade bei ihm, um binomische Formeln zu pauken, da sah ich in der Ecke seines Zimmers einen Erlenmeyerkolben, Bunsenbrenner und viele große und kleine Reagenzgläser, die zum Teil geheimnisvoll bunt gefüllt waren, stehen. Ich witzelte: »Sag bloß, du braust hier Ecstasy!« Er erklärte mir, daß er Drogen total ablehnen würde, er aber später Chemie studieren wolle und schon jetzt einige interessante Versuche entwickelt habe. »Was denn zum Beispiel?« fragte ich. Volker erwiderte, er habe zum Beispiel einen neuartigen Sprengstoff entwickelt, und fing gleich wieder an, mich mit Formeln zu überhäufen, von denen ich leider nichts begriff, gerade Chemie war meine schwache Seite. »Ach, erzähl nicht rum;« sagte ich, »laß uns rausgehen und es mal ausprobieren!« Doch statt einer Antwort zeigte Volker aus dem Fenster, wo gerade ein Platzregen niederging, und die Pappeln sich in einem kalten Wintersturm bogen. »Dann hier drinnen,« bettelte ich, »es muß ja nichts dolles sein...« »Glaubst du etwa, ich sprenge mein Zimmer in die Luft?« fragte er und zeigte mir einen Vogel, »meine Eltern kriegen einen Ausraster!« Ich überlegte kurz, dann kam mir die Idee. »Du könntest doch eine ganzganz kleine Explosion, ääh...naja, in mir auslösen.« »Du meinst, ich soll dich küssen?« fragte Volker und sein übliches Grinsen wurde noch ein Spur schüchterner. »Quatsch, du sollst in meiner...na, du weißt schon, einen kleinen Knall verursachen.« Es dauerte noch eine ganze Weile, bis ich ihn endlich überzeugt hatte. Nach einer Menge Hin- und Hergemische mit einer kleinen Waage und ein paar hingekritzelten Berechnungen trat er schließlich mit einer kaum fingernagelgroßen Menge eines bräunlichen Pulvers zu mir: »Willst du wirklich?« »Klar will ich!« Während ich meine Jeans und den Slip auszog, drehte Volker sich verschämt zur Seite und rollte den Sprengstoff in Verbandmull ein. Das Ding sah hinterher fast genau wie ein Tampon aus, nur daß statt der Reißleine ein kleines Kabel herausschaute. »Bitte tu's dir selber rein,« nuschelte er mit rotem Kopf, »ich weiß ja nicht, wie tief du... Mach dir keine Sorgen wegen dem Kabel, das ist niedrigamperiger Schwachstrom, der...« Er wollte gerade wieder zu einem Physikreferat ansetzen, da nahm ich ihm das Ding aus der Hand und plazierte es beherzt zwischen meine Beine. »Alles klar, wir können!« rief ich fröhlich, obwohl ich zugeben muß, das mir fast so flau war wie bei meinem ersten Date mit Bruno aus der Parallelklasse, zwei Jahre zuvor. Volker bat mich noch, eine Schutzbrille aufzusetzen, tat das gleiche und ging hinter seinen Schreibtisch, wo ein kleines Schaltpult stand, in dem jenes Kabel endete, das in dem Augenblick wie ein Fadenwurm zwischen meinen Schenkeln herausschaute. »Ich zähle bis 10...« sagte er, doch ich rief ihm beherzt zu: »Mach es nicht so spannend, bis drei reicht völlig aus!« Und Volker zählte. Ich kann die Spannung, die mich durchrioeselte kaum beschreiben. »Drei... zwei... eins...ZÜNDUNG!« Es gab einen dumpf knallenden Laut, und im ersten Moment hatte ich das Gefühl, ich müßte vor Schmerz in Ohnmacht fallen. Zugleich jedoch spürte ich, wie sich die Druck- und Hitzewelle in meinem Unterleib ausbreitete, es war, als würde ich augnblicklich mit einer warmen, pulsierenden Flüssigkeit überschwemmt. Ich war augenblicklich heftig erregt, und als ich die dünne, bläuliche Rauchsäule sah, die aus meiner Vulva zur Decke kräuselte, konnte ich mich nicht mehr beherrschen und rieb meine Klitoris ungeachtet einer kleinen Brandblase, die sich dort gebildet hatte so heftig, daß ich nur wenige Sekunde später orgasmengeschüttelt vor mich hin wimmerte. »Na toll,« hörte ich mit noch halbgeschlossenen Augen Volker, »ich hol mal eben etwas Brandsalbe.« Als er aus der Tür war, packte ich mir schnell ein Reagenzglas mit seinem Wunderstoff ein. Bei seiner Rückkehr verarztete ich mich flüchtig, Volker hatte mein gutgemeintes Angebot abgelehnt, und nachdem ich mich unauffällig erkundigt hatte, ob der Sprengstoff auch mit normalen Zündschnüren funktionieren würde, verließ ich ihn mit der Behauptung, ich müsse meiner Mutter noch beim Abendessen helfen, so schnell, wie ich gerade noch konnte und rannte nach Hause. Ich wußte, im Keller hatten wir noch einige Silvesterkracher vom gerade vergangenen Fest herumliegen. Ich knibbelte die Zündschnüre heraus, baute, so gut ich eben konnte, Volkers Sextorpedo nach, montierte die Lunte und kurz darauf hatte ich einen Orgasmus, der den ersten weit in den Schatten stellte, ich muß versehentlich fast die doppelte Dosis von seiner Wundermischung genommen haben. Das ist inzwischen fast fünfzehn Jahre her. Inzwischen arbeite ich in der Verwaltung eines großen Steinbruchunternehmens und habe den ersten Sprengmeister geheiratet. Und immer noch ist die nächste Vaginalsprengung für mich die schönste. Ich bin inzwischen eine Expertin für Hitzeschutzfolien und Zündvorrichtungen geworden und habe von Dynamit und Nitroglyzerin bis zu Sempex alles ausprobiert, was auf dem Markt zu bekommen ist. Aber trotzdem denke ich immer noch gerne an Volker und sein gemütliches Jugendzimmer zurück, denn wie heißt es so schön: »The first blast is the deepest.«
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