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Ich habe praktisch nichts von dieser DSDS-Staffel gesehen, aber an Herrn Uwusu kommt man als Düsseldorfer nicht vorbei. Herr Uwusu wohnt nämlich in Flingern, dem rauhen Herzen unserer Stadt, und so versorgt uns die Lokalpresse tagtäglich mit Vita, Triumphen und Mikrokrisen des afrikanischstämmigen Staranwärters und seiner zahlreichen Verwandtschaft, die sich um einen stattlich gebauten Patriarchen in fortgeschrittenen Jahren schart, offenbar Herr Uwusu sr.. Noch kein Grund für mich, als Breaking-News–Muffel ein vertieftes Interesse an dem jungen Mann zu zeigen, zumal er als gläubiger Christ gewiss kein Interesse an einer Kontaktaufnahme mit Groupiecharakter hätte, doch seit einigen Tagen hat sich Uwusu für mich zu einem alles regierenden semiotischen Dromenon verselbständigt: Ob es den Namen eines afrikanischen Oppositionsführers substituiert (»Hast Du gelesen? Jetzt lässt Mugabe die Anhänger von dem, äh, Uwusu verhaften«), überhaupt als Platzhalter für entfallene Namen jeglicher Art dient - (»eine Frau Uwusu von der Stadt hat angerufen«) oder das Wort ist, das mir als erstes durch den Sinn geht, wenn des Samstagabends in der Nachbarschaft die festlich geputzte Pfingstgemeinde von ihren gewiss sehr stimmungsvollen englischsprachigen Gottesdiensten kommt (»Die Haltestelle ist voller Uwusus«), Hüll- und Füllwort für schier alle und jeden ist mir Uwusu geworden, ein Wort, das im Hehe, einer Kongo-Niger-Sprache, übrigens einfach 'Gesicht' bedeutet.
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